Mit großer Regelmäßigkeit tauchen in den Massenmedien verstörende Artikel über die angeblichen Gefahren von Mikronährstoff-Präparaten auf. Ohne Ausnahme sind diese Berichte aber entweder vollkommen gegenstandslos, oder die darin zitierten Studienergebnisse werden überspitzt wiedergegeben und fehlinterpretiert. Auf der anderen Seite liegt eine nicht geringe Anzahl an Artikeln zu den Vorteilen einer regelmäßigen Nahrungsergänzung vor, die in der Presse jedoch kaum Beachtung findet bzw. sogar gänzlich ignoriert wird.
Was sind also die Fakten?
Vitamin- und Mikronährstoff-Mängel sind keineswegs ein Problem, das ausschließlich in Entwicklungsländern zu finden ist. Obwohl in den Industriestaaten ganzjährig ein üppiges und vielseitiges Nahrungsmittelangebot zur Verfügung steht, sind Mangelsituationen auch hier weit verbreitet. Ein Beispiel hierfür liefert eine Studie aus Polen, die 2012 im Jahrbuch des polnischen Instituts für Hygiene (Vol. 63 (4), S. 441-446) veröffentlicht wurde. Diese Studie zeigt, dass selbst junge Menschen teilweise gravierende Mängel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen aufweisen. Von 200 Probanden, die an der Studie teilnahmen – alle waren Studierende der Universität Rzeszów in Polen –, nahm die überwiegende Mehrheit zu wenig Vitamin D, B-Vitamine, Folsäure, Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium auf. Besorgniserregende 76% der männlichen Studenten besaßen darüber hinaus einen Vitamin-C-Mangel.
Bedenkt man, dass es sich bei den Studienteilnehmern um Studenten der Biologie und Agrarwissenschaft handelte, die allein schon aufgrund ihres Bildungsstands zumindest Grundkenntnisse der Gesundheitsbedeutung von Mikronährstoffen haben müssten, ist dieses Ergebnis äußerst alarmierend. Ein noch schlechteres Bild ergibt sich, wenn man die Vitamin- und Mikronährstoff-Versorgung bei Kindern, Kranken und alten Menschen – insbesondere in Pflegeheimen und Krankenhäusern – betrachtet. Hieraus lässt sich schließen, dass sich die Notwendigkeit einer optimierten Mikronährstoff-Aufnahme durch alle Altersschichten zieht.
Um die Frage zu beantworten, wie sicher der Verzehr von Nahrungsergänzungsmitteln ist, deren Vitamin- bzw. Mikronährstoff-Gehalt die offiziell empfohlene Tagesdosis überschreitet, ist ein Blick in die Vereinigten Staaten empfehlenswert. Da im Gegensatz zur EU der Gebrauch von Vitaminen und anderen natürlichen Substanzen in den USA keiner strengen Regulierung unterliegt, kann die Sicherheit von Mikronährstoff-Präparaten anhand amerikanischer Daten also leicht beurteilt werden.
Einige Fakten: In den USA sind Mikronährstoff-Produkte erhältlich, die deutlich höher dosiert sind als innerhalb der EU und hierzulande nicht erlaubt wären. Zudem werden in den USA Nahrungsergänzungsmittel angeboten, die aufgrund der Inhaltsstoffe und Zusammenstellungen auf der anderen Seite des Atlantiks durch EU-Regulierungen eingeschränkt, ja sogar verboten sind. 68% der US-Amerikaner ergänzen ihre Nahrung mit Mikronährstoff-Supplementen – das entspricht einer Anzahl von über 200 Millionen Menschen. Die USA sind also ein gutes „Barometer“ für die vermeintliche „Gefährlichkeit“ von Nahrungsergänzungsprodukten.
Werfen wir zunächst einen Blick auf amerikanische Statistiken, die Auskunft darüber geben, wie viele Menschen infolge der Einnahme von Mikronährstoff-Produkten verstoben sind:
Auch in Europa zeichnet sich die Anwendung von natürlichen Substanzen durch ein hohes Maß an Sicherheit aus, wie Graham Keen, Direktor der britischen Health Food Manufacturers Association (HFMA), bestätigt: „Die von der Food Standards Agency [Agentur für Lebensmittelnormen] veröffentlichten Daten zeigen, dass in den letzten 11 Jahren nur 11 Fälle von unerwünschten Reaktionen infolge einer Anwendung von Nahrungsergänzungsmitteln aufgetreten sind. Die meisten davon wurden für die Gesundheit als nicht besorgniserregend eingestuft. Verglichen mit Medikamenten haben Nahrungsergänzungen eine hohe Sicherheitsbilanz.“
Zum Vergleich:
Angesichts der (Fehl-)Informationen, die in den Massenmedien über Nahrungsergänzungsmittel verbreitet werden (z. B. „Vitamine verkürzen Leben“, „Vergiftung durch Vitamine“ usw.), muss also der Hintergrund der Nebenwirkungen von Vitamin-Produkten viel genauer beleuchtet werden als es gegenwärtig der Fall ist.
Zusammenhänge, die zwischen bestimmten Nebenwirkungen und der Anwendung von Mikronährstoffen hergestellt werden, sind in den allermeisten Fällen unbegründet und ignorieren wichtige Faktoren, wie z. B. den Gesundheitszustand der Betroffenen, Begleiterkrankungen, Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die spezifische Zusammensetzung des Produkts (z. B. wirkt synthetisches Vitamin E anders als natürliche Formen), ob der Mikronährstoff einzeln oder als Komplex eingenommen wurde u.v.m. Aber auch im Falle einer Anwendung von einzelnen Mikronährstoffen – was nach dem Synergie-Konzept der Zellular Medizin ein falscher Ansatz und eher selten empfehlenswert ist – ist die Aufnahme extrem hoher Dosen (d.h. eine hundertfach höhere Dosis als empfohlen) unwahrscheinlich und die Folgen einer etwaigen Überdosierung reversibel.
Im Folgenden finden Sie ein paar Beispiele zur Sicherheit von Vitamin D (fettlöslich) und den Vitaminen B6 und B3 (wasserlöslich), da diese häufig in den Medien thematisiert werden:
Vitamin D – kein Nachweis von Todesfällen
Toxische Wirkungen wurden bei einer mehrmonatigen Anwendung von 50.000 IE (internationale Maßeinheit / 1 IE entspricht 40 mcg) pro Tag – oder 300.000 IE als Einzeldosis – festgestellt. Da die in den USA empfohlene Tagesdosis für Vitamin D3 bei 600 IE pro Tablette liegt, müsste man täglich – und über einen Zeitraum von mehreren Monaten – 83 Tabletten einnehmen, um eine Aufnahmemenge von 50.000 IE zu erreichen. In der Praxis ist dies kaum möglich. Selbst wenn Nahrungsergänzungsmittel mit 2.000 IE Vitamin D verfügbar wären, läge die Einnahmemenge, die zur Erreichung dieser Dosis notwendig ist, immer noch bei bis zu 25 Tabletten pro Tag. Natürlich können hohe Dosen Vitamin D auf ärztliche Empfehlung intravenös aufgenommen werden. Das heißt konkret, dass ein Arzt innerhalb eines Zeitraums von 24 Stunden 300.000 IE Vitamin D verabreichen kann.
Vitamin B6 – kein Nachweis von Todesfällen
Die als sicher erachtete Höchstmenge an Vitamin B6 wurde vom US Food and Nutrition Board (FNB) auf 100 mg pro Tag festgelegt. Für Menschen im Alter von 19-70 Jahren dagegen beträgt die empfohlene Tagesdosis (Recommended Daily Allowance, RDA) etwa 1,5 mg. Zu den Symptomen, die mit der Anwendung von täglich etwa 1000 mg Vitamin B6 über einen Zeitraum von mehr als 2,9 Jahren verbunden sind, zählen Neuropathien, die nach Beendigung der Vitamin-Einnahme aber vollständig gestoppt werden können.
Vitamin B3 (Niacin) – kein Nachweis von Todesfällen
Da hochdosiert eingenommenes Niacin bei einigen Patienten Hitzewallungen mit Gesichtsrötungen („hot flashes“) auslöst, wird es in manchen Quellen als gefährlich eingestuft. Zurückzuführen ist dieses Symptom auf den gefäßerweiternden Effekt des Niacins, der zu einer Erhöhung der Blutzufuhr führt und dadurch das Wärmeempfinden steigert. Für die Gesundheit ist Niacin dennoch ein sehr effektiver Mikronährstoff – so trägt es z.B. sehr wirksam zur Entspannung der Blutgefäße bei. In unseren Körperzellen ist Niacin an mehr als 400 verschiedenen Stoffwechsel-Reaktionen beteiligt. Dadurch, dass es das sogenannte „schlechte Cholesterin“ (LDL) im Blut senkt und das „gute Cholesterin“ (HDL) erhöht, ist Vitamin B3 besonders wirksam bei der Regulation des Fettstoffwechsels (seit fast 50 Jahren empfehlen Ärzte eine Tagesdosis von etwa 2000-3000 mg Niacin). Bei den meisten Patienten verursacht es keine negativen Symptome. Manche hingegen, die empfindlich auf das Vitamin reagieren, können schon bei niedrigen Dosierungen Hitzewallungen verspüren – insbesondere dann, wenn Niacin mit Kaffee oder auf leeren Magen eingenommen wird.
Hitzewallungen lassen sich abschwächen, wenn die Niacin-Dosis schrittweise über mehrere Wochen erhöht wird. Werden außerdem niedrigere Dosen zusammen mit Vitamin C eingenommen, führt dies zu einer Senkung des Cholesterinspiegels im Blut, während gleichzeitig das Risiko für Hitzewallungen verringert wird.
Die empfohlene Tagesdosis für Niacin beträgt in den USA 20 mg pro Tag. Allerdings enthalten beliebte auf dem US-Markt erhältliche Vitamin-B-Präparate sogar 50 mg oder 100 mg Vitamin B (B-Vitamine, einschließlich Niacin).
Die meisten der Nebenwirkungen, die mit der Anwendung von Vitaminen in Verbindung gebracht werden, sind in aller Regel auf eine längere Einnahme extrem hoher Mengen einzelner Mikronährstoffe (insbesondere synthetischer Formen) zurückzuführen. Alle Stoffwechselwege in den Zellen unseres Körpers basieren jedoch auf der Wechselwirkung (Synergie) von vielen verschiedenen Mikronährstoffen. Unser innovativer Ansatz der Zellular-Medizin zeigt deutlich, dass wir zur optimalen Gesunderhaltung des Körpers nicht nur einen einzelnen Mikronährstoff benötigen, sondern ein breites Spektrum sorgfältig ausgewählter natürlicher Substanzen. Durch ihre optimale Kombination können die gewählten Mikronährstoffe ihre maximale Wirksamkeit entfalten, ohne auf Megadosen eines einzelnen Nährstoffs zurückgreifen zu müssen. Die Berücksichtigung dieses Synergie-Prinzips gewährleistet, dass unerwünschte Reaktionen – sofern sie denn durch Vitamine überhaupt verursacht werden können – vermieden werden und der Gesundheitsnutzen der Mikronährstoff-Einnahme möglichst groß ist.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass Vitamine und andere Mikronährstoffe sehr sichere Substanzen und ihre Vorteile für unsere Gesundheit unbestreitbar sind. Dies zeigt uns: Die Wahrheit, die von den Massenmedien verschwiegen wird, ist, dass Vitamine NUR für die Pharma-Unternehmen gefährlich sind, da diese ihr Geschäft mit der Krankheit und die damit verbundenen Milliarden-Gewinne durch den Verkauf patentierter Pharma-Medikamente bedrohen.
Dr. Alexandra Niedzwiecki, Leiterin des Dr. Rath Forschungsinstituts für Zellular Medizin
Dr. Rath Research Institute
1260 Memorex Drive
Santa Clara
CA 95050
USA