Mit der Mitteilung, dass wahrscheinlich 75 Prozent der indischen Bevölkerung ein Defizit an mehreren Schlüsselvitaminen aufweisen, öffnete ein Zeitungsbericht in der The Times of India seinen Lesern die Augen. Der Artikel fasste eine Studie zusammen, die in vier verschiedenen Regionen Indiens durchgeführt wurde, und beschrieb das alarmierend niedrige Ausmaß der Unterversorgung an Vitaminen, das sich über die gesamte Bevölkerung hinweg gezeigt habe. Bemerkenswert ist insofern die sich auftuende Parallele zur Aussage einer Analyse, die die amerikanische Bevölkerung betrachtet. Bei dieser ausgezeichneten Untersuchung kam heraus, dass nicht nur weite Teile der Bevölkerung zu wenig Mikronährstoffe aufnehmen, sondern dass dieser Mangel sogar in Fällen bereits erfolgender Nahrungsergänzung auftritt. Nimmt man diese beiden Studien vor dem Hintergrund der Erkenntnis zusammen, dass eine unzureichende Versorgung unseres Körpers mit lebenswichtigen Mikronährstoffen die Hauptursache der heutigen Volkskrankheiten darstellt, so bestätigt sich, dass ein Mangel an Mikronährstoffen ein globales Problem ist und eine weltweit nachhaltige Lösung erfordert.
Die indischen Forscher nahmen drei Vitamine unter die Lupe: Vitamin D, Vitamin B12 und Folsäure. Basierend auf Proben, die über den Verlauf von drei Jahren hinweg genommen wurden, beobachtete die Studie Defizite in allen Altersgruppen. Der Anteil der Menschen mit einem Vitamin-D-Mangel lag bei über 81 Prozent. Dies ist besonders bezeichnend, da man von der Annahme ausging, zu geringe Werte dieses Mikronährstoffs wären in Indien, infolge des landesweit reichlichen Sonnenscheins, unüblich. Während Vitamin D in einigen Nahrungsmitteln vorkommt, ist auch der menschliche Organismus unter Einwirkung ultravioletter Strahlung zur Biosynthese von Vitamin D fähig, also sobald Sonnenlicht auf unsere Haut trifft und diesen Prozess anregt.
Noch überraschender sind wohl die Ergebnisse der amerikanischen Untersuchung, da die Schulmedizin traditionell das Dogma proklamiert, ein Vitaminmangel sei in hoch entwickelten Ländern eine Ausnahmeerscheinung. Nunmehr präsentiert die im Fachmagazin Journal of the American College of Nutrition veröffentlichte Studie die Erkenntnis, dass ein Defizit offenbar selbst dann auftreten kann, wenn – wie unter US-Bürgern verbreitet – weite Teile bereits auf Nahrungsergänzung zurückgreifen; hierbei jedoch alles in allem bei den Vitaminen A, C, D und E zumeist unterhalb des so genannten „geschätzten durchschnittlichen Bedarfs“ bleiben – dem Wert also, der die täglich erforderliche Mindestmenge angibt. Zudem wurde auch bei Mineralstoffen wie Calcium und Magnesium eine Unterversorgung festgestellt. Dies hebt klar die Bedeutung der sorgfältigen Auswahl der Nahrungsergänzung hervor, bei der nur qualitativ hochwertige Produkte Beachtung finden sollten; Produkte also, in denen sich der aktuelle Wissensstand der Forschung niederschlägt und welche dem Körper tatsächlich genügend zelluläre Nährstoffe für das Optimum an Gesundheit bereitstellen.
Wie Dr. Raths wissenschaftliches Konzept der Zellular Medizin beschreibt, liegt die eigentliche Ursache der heute so verbreiteten Volkskrankheiten – einschließlich verschiedener Formen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs und anderer Krankheiten – in einer dauerhaften Unterversorgung an Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren und anderen unerlässlichen Mikronährstoffen begründet.
Folglich stellt die optimale Zufuhr dieser natürlichen Substanzen Tag für Tag die grundlegende Präventionsmaßnahme zur Bewahrung der Gesundheit ebenso dar, wie darin der sowohl sichere als auch wirksame Weg zur Kontrolle vieler gesundheitlicher Beeinträchtigungen zu finden ist.
Eine eindrückliche Beschreibung für das anhaltende Versagen der Schulmedizin im Hinblick auf die weltweit verbreiteten Mikronährstoff-Defizite lieferte das Weltwirtschaftsforum, indem es im September 2011 eine Analyse über die globalen wirtschaftlichen Auswirkungen der fünf führenden Nicht-Infektionskrankheiten veröffentlichte: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Atemwegskrankheiten, Krebs, Diabetes und mentale Erkrankungen. Mit der Prognose, dass sich deren Gesamtkosten bis zum Jahr 2030 auf 47 Billionen Dollar zu belaufen drohen, gestand die offizielle Pressemitteilung, die die Publikation dieser Analyse begleitete, offen ein, dass ein derartiges Szenario das Potential haben würde, die nationalen Gesundheitssysteme in den Ruin zu treiben.
Die Beseitigung von Mikronährstoff-Defiziten und somit das Verhindern der daraus ansonsten hervorgehenden chronischen Krankheiten kann diese verheerenden ökonomischen Folgen abwenden. Doch gilt es zu verstehen, dass zur Umsetzung dieses Anspruchs beharrliches und gemeinsames Handeln auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene nötig ist. Entsprechend können die veröffentlichten Studien aus Indien und Amerika als eindringliche Erinnerung an die Notwendigkeit aufgefasst werden, global ein präventives Gesundheitswesen aufzubauen, das auf natürlichen Ansätzen beruht. Kaum weniger wichtig ist, dass uns diese Arbeiten weitere Belege dafür an die Hand geben, dass die richtige Zeit für Veränderung genau jetzt beginnt.