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Mikronährstoffe für optimale Cholesterinspiegel

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Jeder zweite Erwachsene in Deutschland und Europa ist von zu hohen Cholesterinwerten betroffen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat errechnet, dass über die Hälfte der Erwachsenen in den Industrieländern und 25%-35% der Erwachsenen in den Entwicklungsländern erhöhte Cholesterinspiegel aufweisen.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass Cholesterinsenker zu den meistverkauften Medikamenten weltweit zählen. In Deutschland werden jährlich so viele Mittel aus der Medikamenten-Gruppe der Statine – der gängigsten Cholesterinsenker – verschrieben, dass 3,8 Millionen Menschen täglich damit behandelt werden können.

Cholesterin wird vonseiten der Pharma-Medizin als eine „unerwünschte“ Substanz betrachtet, da sie angeblich nicht nur die Ursache von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch von vielen anderen Krankheiten ist. Beispielsweise legen einige Studien nahe, dass hohe Cholesterinspiegel das Brustkrebsrisiko erhöhen – obwohl die überwiegende Zahl der Krebspatienten erwiesenermaßen zu niedrige Cholesterinwerte im Blut hat. Andere Quellen besagen, dass sehr niedrige Cholesterinspiegel die Entwicklung von Demenz begünstigen können.

Derart widersprüchliche Informationen können bei betroffenen Patienten Irritationen hervorrufen und werden der wichtigen Rolle, die Cholesterin für unsere Gesundheit spielt, nicht gerecht.

Cholesterin ist eine lebenswichtige Komponente aller Zellmembranen und notwendig für die Produktion von Nebennieren- und Sexualhormonen sowie für die Gallebildung. Außerdem ist Cholesterin neben anderen Substanzen eine Vorstufe von Vitamin D und wird für eine optimale Funktion des Gehirns und anderer Organe benötigt.

Dr. Rath fand heraus, dass ein hoher Cholesterinspiegel nicht die Ursache, sondern bereits die Folge einer sich entwickelnden Herz-Kreislauf-Erkrankung ist. So können erhöhte Cholesterinwerte auf eine geschwächte Arterienwand hindeuten, die von einem chronischen Mangel an Vitamin C und anderen Mikronährstoffen hervorgerufen wird. Für die Wiederinstandsetzung der geschädigten Arterienwand produziert der Körper vermehrt Reparaturmoleküle wie Cholesterin, Lipoproteine (LDL und Lp(a)) sowie andere Faktoren. Je fortgeschrittener die Gefäßschädigung, desto mehr Cholesterin wird folglich von der Leber produziert und in den Wänden der Blutgefäße abgelagert. Setzt sich dieser Reparaturprozess der Gefäßwand aufgrund eines anhaltenden Mikronährstoffmangels immer weiter fort, entstehen arteriosklerotische Plaques, die dann letztendlich zum vollständigen Verschluss der Arterie und damit zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können.

Vitamin C spielt jedoch nicht nur eine bedeutende Rolle für die Stabilität der Blutgefäße. Es kann auch die Produktion von Cholesterin direkt beeinflussen. Vitamin C hemmt das Schlüsselenzym der Cholesterin-Synthese, die HMG-CoA-Reduktase. Dies ist exakt derselbe Effekt, den auch die sehr viel teurere Medikamentengruppe der Statine ausübt.

Vitamin C ist aber nicht der einzige wichtige Mikronährstoff, der für den Erhalt gesunder Cholesterinwerte erforderlich ist. Im Zusammenspiel (Synergie) mit Lysin, Prolin, Vitamin B3 und anderen Mikronährstoffen verbessert es die Struktur der Arterienwände und reguliert die Cholesterinsynthese in der Leber.

Wir haben im Rahmen einer klinischen Pilotstudie eine spezifische Kombination verschiedener Mikronährstoffe untersucht, die wichtig für einen gesunden Cholesterin-Stoffwechsel sind. Die Studienteilnehmer waren im Alter von 34-68 Jahren und litten alle an Fettstoffwechselstörungen. Nach sechs Monaten Mikronährstoffzufuhr stellten wir eine Verringerung des durchschnittlichen Gesamt-Cholesterinspiegels um 14%, des „schlechten“ LDLCholesterins um 10%, der Triglyceride um 22% und des Homocysteins um 3% fest. Darüber hinaus verringerten sich die Lp(a)-Spiegel um 13%. Lp(a) ist ein äußerst gefährlicher Risikofaktor für Herz-Kreis-Erkrankungen, der durch keines der derzeit verfügbaren Medikamente wirksam gesenkt werden kann. Im Rahmen unserer Studie konnte mithilfe der von uns getesteten Mikronährstoffkombination außerdem das „gute“ HDL-Cholesterin um 8% erhöht werden. HDL trägt zur Vorbeugung und Reduzierung der arteriosklerotischen Plaques bei.

Obwohl ihr Nutzen umstritten ist, zählen Cholesterinsenker weltweit zu den umsatzstärksten Medikamenten. Experten kritisieren, dass diese viel zu häufig verschrieben werden. Selbst Menschen, die keine konkreten Anzeichen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung aufweisen, erhalten Statine mitunter als „vorbeugende Maßnahme“.

Unsere Untersuchungen zeigen eindeutig, dass spezifische Mikronährstoff-Synergien Störungen des Fettstoffwechsels wirksam beheben können. Im Gegensatz dazu sind die von der Pharma-Industrie angebotenen Cholesterinsenker nicht nur wenig effektiv, sondern auch mit einer Reihe von Nebenwirkungen behaftet. Ergänzend zu einer gesunden Ernährung und regelmäßiger körperlicher Bewegung sind Mikronährstoffe daher eine sichere und wirksame Maßnahme, um den Cholesterinspiegel auf einem gesunden Niveau zu halten.

Quellen:

  1. Cellular Health Communication, Vol 1, No. 1, 2001
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