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Die natürliche Kontrolle von Darmkrebs

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„Sie haben Darmkrebs!“ – Diese niederschmetternde Diagnose erhalten in Europa jedes Jahr ca. 450.000 Menschen1. Darmkrebs, auch als kolorektales Karzinom bezeichnet, ist in Europa die zweithäufigste neu diagnostizierte Krebsart und krebsbedingte Todesursache2. Weltweit ist Darmkrebs für jährlich 600.000 Todesfälle verantwortlich. Die durch die Krankheit verursachten jährlichen wirtschaftlichen Kosten belaufen sich in der EU auf 18 Milliarden Euro3.

Wird Darmkrebs in einem frühen Stadium (Stadium I) entdeckt, erfolgt für gewöhnlich eine operative Entfernung des Tumors. Problematisch ist jedoch, dass Darmkrebszellen sich sehr schnell in lebenswichtige Organe wie Lungen, Leber und Knochen ausbreiten. Zudem ermöglichen die konventionellen Behandlungsmethoden – Chemotherapie und Bestrahlung – keine Heilung und sind darüber hinaus mit schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden, darunter z. B. Schädigung von Herz, Nieren, Leber, Knochenmark und anderen Organen, lebensbedrohlichen Infektionen, Blutungen, und dem Entstehen neuer Krebsarten. Der Hauptgrund für dieses breite Spektrum an Nebenwirkungen ist in der Aggressivität von „Chemo“ und Bestrahlung begründet: Durch die starke Schädigung von gesunden Zellen ist der Körper kaum noch in der Lage, den Krebs zu bekämpfen. Und wenn die Krebskrankheit erst einmal Metastasen gebildet hat, gibt es in der Regel gar keine Möglichkeit mehr, den Krebs effektiv zu bekämpfen.

In den Lehrbüchern der Medizin findet man verschiedene Risikofaktoren aufgelistet, die mit der Entstehung von Darmkrebs in Verbindung gebracht werden. Hierzu gehören etwa Übergewicht, Alkohol, Rauchen, entzündliche Darmerkrankungen sowie auch ein Reihe von erblichen Veranlagungen. Neuere Forschungen haben jedoch gezeigt, dass insbesondere auch ein Langzeitmangel an bestimmten Mikronährstoffen (z. B. Folsäure, Vitamin C, B-Vitamine und Zink) die Zell-DNS schädigen und damit die Entstehung von Krebs begünstigen kann. Mikronährstoffmangel kann dazu führen, dass Stränge der Erbsubstanz (DNS) in den Körperzellen auseinanderbrechen, was wiederum zu krankhaften Abänderungen (Mutationen) der Erbsubstanz und damit zur Krebsentstehung führen kann. Mikronährstoffmangel stellt damit ein erhebliches Krebsrisiko dar. Glücklicherweise kann dieser Mangel – gerade auch im Vergleich zu den anderen Risikofaktoren – auf einfache Weise korrigiert werden.

Seit längerem ist bekannt, dass einzelne Mikronährstoffe – z. B. Vitamin C, grüner Tee usw. – über krebshemmende Eigenschaften verfügen. Umfangreiche Untersuchungen am Dr. Rath Forschungsinstitut haben nun den Nachweis erbracht, dass eine Kombination mehrerer Mikronährstoffe, die sich wechselseitig ergänzen, weitaus effektiver ist. Der Grund dafür ist, dass dieser synergistische Einsatz von verschiedenen Mikronährstoffen gleichzeitig auf mehrere Krebsmechanismen abzielt.

Anhand zahlreicher wissenschaftlicher Studien haben wir dokumentiert, dass eine Mikronährstoff- Kombination mit Vitamin C, Lysin, Prolin, Grüntee- Extrakt und anderen wichtigen Komponenten die Ausbreitung von Krebszellen stoppen und das Tumorwachstum hemmen kann. Ferner können durch die untersuchte Mikronährstoff-Kombination Krebszellen selektiv eliminiert werden, ohne dabei die gesunden Zellen zu schädigen.

Wir haben die Wirksamkeit dieser Mikronährstoff-Kombination gegen Darmkrebszellen untersucht. Unsere Experimente mit Zellen und Gewebe (in vitro) sowie am lebenden Organismus (in vivo) beweisen, dass die Ausbreitung der Krebszellen mithilfe der Mikronährstoffe vollständig zum Stillstand gebracht werden kann (100%-ige Hemmung der Invasion).

Die ergänzende Zufuhr der Mikronährstoff-Kombination über die Nahrung, z.B. bei Mäusen, führte zu einer signifikanten Hemmung der Tumorentwicklung. Verglichen mit den Versuchstieren der Kontrollgruppe ohne Nahrungsergänzung durch Mikronährstoffe entwickelten sie Tumore, die bis zu 63% kleiner waren. Auch die Blutversorgung der Tumoren, eine Voraussetzung für deren weiteres Wachstum, war deutlich reduziert 4.

Trotz verbesserter Krebsvorsorge-Untersuchungen überleben weniger als 10% der Darmkrebspatienten die Diagnosestellung länger als 5 Jahre. Die wissenschaftlichen Fortschritte, die auf dem Gebiet der Mikronährstoff- Forschung erzielt werden, lassen hoffen, dass die meist unwirksamen und fast immer toxischen Methoden der konventionellen Krebstherapie bald durch wirksame biologische Verfahren ersetzt werden können, die auf einer Regulation des Zellstoffwechsels begründet sind.

Quellen:

  1. Zahl von 2008, www.euro.who.int/
  2. European guidelines for quality assurance in colorectal cancer screening and diagnosis, bookshop.europa.eu/
  3. Zahl von 2009, www.thelancet.com/
  4. Roomi, el al., Oncology Reports, 13, 421-425, 2005
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