MELDUNG
Eine Anwaltskanzlei aus Philadelphia hat eine Sammelklage gegen eine Reihe von Opioidherstellern eingereicht und wirft ihnen vor, für die medizinischen Maßnahmen bei Babys verantwortlich zu sein, die erforderlich wurden, weil sie vor der Geburt Opioiden ausgesetzt waren.
KOMMENTAR
In Anbetracht der wachsenden Besorgnis über die eskalierenden Fallzahlen von Opioidabhängigkeit und Überdosierungen sowie der steigenden Zahl von Todesopfern wehren sich amerikanische Bundesstaaten und Gemeinden vermehrt und verklagen Pharmaunternehmen wegen der von ihnen verursachten Schäden. Ähnliche rechtliche Schritte sind in Kanada im Gange, wo kürzlich eine Klage gegen mehr als 40 Unternehmen eingereicht wurde, die an der Herstellung, dem Vertrieb und dem Großhandel mit diesen hochgefährlichen Medikamenten beteiligt sind.
Mit der Vermarktung stark süchtig machender narkotischer Schmerzmittel, die angeblich selbst bei langfristiger Einnahme sicher sein sollen, haben die Pharmakonzerne Milliarden von Dollar verdient und damit aller Welt vor Augen geführt, wie moralisch bankrott und rücksichtslos vom Profit getrieben sie sind. Zwar ist es ein wichtiger und notwendiger Schritt, die Pharmaindustrie für die durch jene Opioide verursachten Schäden zu verklagen. Doch das langfristige Ziel muss darin bestehen, die pharmaorientierte Medizin mit ihren synthetischen und nebenwirkungsbehafteten Medikamenten zu ersetzen durch ein präventives Gesundheitswesen, das auf wissenschaftlich belegten natürlichen Ansätzen beruht. Solange dies nicht erreicht ist, wird die Gesundheit der Menschen weiterhin durch das skrupellose ›Geschäft mit der Krankheit‹ erpresst werden.