Mit mehr als 55 Millionen Betroffenen weltweit und fast 10 Millionen neuen Fällen pro Jahr ist Demenz heute die siebthäufigste Todesursache weltweit. Trotz dieser Tatsache und milliardenschwerer Investitionen der Pharmaindustrie in den letzten Jahrzehnten verfügt die konventionelle Medizin nach wie vor über keine wirksamen Mittel zur Vorbeugung oder Beseitigung des Syndroms. Eine kürzlich durchgeführte systematische Überprüfung deutet darauf hin, dass die Einnahme von B-Vitaminen, insbesondere von Folsäure, eine positive Wirkung auf die Verzögerung und Verhinderung des kognitiven Verfalls haben könnte.
Der von Forschern aus Deutschland und Spanien in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlichte Bericht untersucht insgesamt 27 wissenschaftliche Artikel, in denen die Auswirkungen von B-Vitaminen, Vitamin C, Vitamin D und Vitamin E auf Demenz untersucht wurden. Vierzehn der 27 Studien befassten sich mit der Wirkung von B-Vitaminen. Von diesen Studien befassten sich zwei mit Vitamin B12, eine mit Vitamin B1, fünf mit Folsäure und sechs mit der gleichzeitigen Einnahme verschiedener Vitamine des B-Komplexes.
In den Studien zu den B-Vitaminen wurde eine Vielzahl von Dosierungen verwendet. In den Studien mit Vitamin B12 reichten die Dosierungen von 10 µg bis 1 mg täglich. Für Vitamin B1 wurden Dosen von bis zu 300 mg zweimal täglich verwendet. Die Dosierung von Folsäure reichte von 400 µg bis 30 mg pro Tag. Weitere untersuchte Vitamine des B-Komplexes waren Vitamin B2 und Vitamin B6, die jeweils in einer Dosierung von 10 mg pro Tag ergänzt wurden.
Die Forscher stellten fest, dass einige der Studien sehr vielversprechende Ergebnisse für Vitaminpräparate des B-Komplexes zeigten. Insgesamt erwies sich Folsäure, ob allein oder in Kombination mit anderen B-Vitaminen verabreicht, als das wirksamste Vitamin gegen Demenz. Die Forscher sagen, dass alle in ihre Auswertung einbezogenen Studien, die eine Supplementierung mit Folsäure entweder mit einem Placebo oder einer konventionellen Behandlung verglichen, bei kognitiven Tests bessere Ergebnisse erzielten als die jeweiligen Kontrollgruppen.
Die Übersichtsarbeit deutet auch darauf hin, dass die kombinierte Einnahme von Folsäure und Vitamin B12 mit einem geringeren Risiko für kognitiven Verfall verbunden sein könnte. In der Tat stellen die Forscher fest, dass die meisten Studien, in denen diese beiden Vitamine gleichzeitig verabreicht wurden, sehr vielversprechende Ergebnisse zeigten. Ebenso wirkte sich Vitamin B1 nicht nur allein, sondern auch in Kombination mit Folsäure positiv auf die kognitiven Leistungen aus. Die gleichzeitige Gabe von Folsäure und Docosahexaensäure (DHA), einer Omega-3-Fettsäure, verbesserte die kognitiven Funktionen ebenfalls erheblich.
Zu den anderen untersuchten Vitaminen sagen die Forscher, dass eine Kombination aus niedrig dosiertem Vitamin C und Vitamin E nicht mit einer Verbesserung der kognitiven Funktion verbunden war. Bei einer täglichen Dosis von 2000 IE schien Vitamin E jedoch mit einem langsameren kognitiven Abbau verbunden zu sein, während eine Tagesdosis von 500 mg Vitamin C zu einer deutlich besseren kognitiven Leistung beitrug.
Bei Vitamin D bemerkten die Forscher, dass die Studienergebnisse sehr unterschiedlich ausfielen. Sie stellen jedoch fest, dass das verwendete Dosierungsschema eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der Wirksamkeit einer Intervention spielen kann.
Da bereits andere Forscher die positiven Auswirkungen von Nährstoffen und Phytonährstoffen auf die kognitiven Funktionen bestätigt haben und weitere Studien darauf hindeuten, dass synergistische Kombinationen von Antioxidantien die Alzheimer-Krankheit verhindern und sogar umkehren können, ist es an der Zeit, dass diese sicheren und erschwinglichen natürlichen Gesundheitsansätze in der klinischen Praxis eingesetzt werden. In der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichte Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die weltweiten wirtschaftlichen Gesamtkosten von Demenzerkrankungen im Jahr 2016 948 Milliarden US-Dollar erreicht haben. In dieser Situation den Betroffenen und ihren Familien weiterhin bewährte nährstoffbasierte Behandlungen vorzuenthalten, ist sowohl wirtschaftlich unhaltbar als auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.