8 000 Klagen gegen Monsanto nach dem Roundup-Krebs-Urteil

Hinweis: Dies ist eine Übersetzung des englischen Beitrags vom 24. August 2018.

MELDUNG

Bayer, der neue Eigentümer des Agrochemie-Unternehmens Monsanto, hat eingeräumt, dass die Zahl der Klagen gegen den Roundup-Hersteller in den USA auf rund 8 000 gestiegen ist, nachdem das Unternehmen zur Zahlung von 289 Millionen Dollar Schadensersatz an einen Schulhausmeister verurteilt wurde, weil es ihn nicht vor den möglichen Krebsrisiken beim Einsatz des Unkrautvernichters gewarnt hatte.

KOMMENTAR

Bekanntlich wurde die in Roundup enthaltene Chemikalie Glyphosat bereits von der bei der Weltgesundheitsorganisation angesiedelten Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als »⁠wahrscheinlich krebserregend für den Menschen⁠« eingestuft. Mit seinem 63 Milliarden Dollar schweren Kauf von Monsanto hat Bayer also gleichzeitig ein großes Problem erworben. Würden im Extremfall alle 8 000 dieser Klagen in ähnlicher Weise zur Zahlung von 289 Millionen Dollar Schadenersatz an jeden ihrer Kläger führen, beliefe sich die Rechnung für Bayer auf über 2,3 Billionen Dollar – und führte damit leicht zum Bankrott des Unternehmens. Legt man die potentielle Auszahlung von 289 Millionen Dollar pro Kläger zugrunde, bräuchte sogar nur ein Bruchteil der bislang eingereichten 8 000 Klagen erfolgreich sein, um einen Konkurs des Unternehmens herbeizuführen.

Aus Sicht der Aktionäre droht Bayer nun bestenfalls ein jahrelanges juristisches Gerangel. Im schlimmsten Fall ist die Zukunft des Unternehmens in Frage gestellt. Doch für gesundheitsbewusste Bürger auf der ganzen Welt ist jedes dieser Ergebnisse zweifellos ein Grund zum Feiern und ein möglicher Schritt hin zu einer sichereren Lebensmittelversorgung und einer saubereren, gesünderen Umwelt.