Wichtige Forschungsergebnisse aus Dänemark haben gezeigt, dass die gesundheitlichen Auswirkungen von Chemikalien in unseren Nahrungsmitteln wesentlich schädlicher sein können als ursprünglich angenommen. Da Chemikalien nicht einzeln, sondern in Cocktails konsumiert werden, hat die vom Nationalen Lebensmittelinstitut an der Technischen Universität Dänemark durchgeführte Untersuchung gezeigt, dass selbst geringe Stoffmengen von Pestiziden und polychlorierten Biphenylen (PCB) ihre negativen Effekte gegenseitig verstärken können, wenn sie in Kombination auftreten. Diese Erkenntnis bestätigt im Grunde die Bedenken, die wir selbst schon vor Jahren geäußert haben.
Der traditionelle Ansatz zur Risikobewertung chemischer Stoffe in Lebensmitteln berücksichtigt – zum eindeutigen Vorteil ihrer Produzenten – nur die Auswirkungen jeder einzelnen Verbindung. Selbst auf globaler Regulierungsebene hat die Codex-Alimentarius-Kommission die Tatsache, dass Pestizide, künstliche Lebensmittelzusatzstoffe und andere synthetische Substanzen nicht isoliert, sondern in Kombination miteinander aufgenommen werden, nicht wirklich berücksichtigt. Die kumulative Langzeitwirkung, die die Aufnahme mehrerer Chemikalien auf die Gesundheit der Verbraucher hat, wurde daher weitgehend ignoriert.
Umso bezeichnender ist, dass viele der in unseren Lebensmitteln enthaltenen Substanzen von eben jenen Pharma- und Chemieunternehmen hergestellt werden, die auf der anderen Seite bestrebt sind, sichere, nicht-patentierbare Vitaminpräparate zu verbieten und uns genmanipulierte Lebensmittel auf die Teller nötigen wollen. Und wie bei den Pharmapräparaten und dem gentechnisch veränderten Saatgut ist der Hauptgrund für die Existenz vieler dieser Chemikalien, dass sie patentiert werden können – denn Patente bedeuten höhere Profite.
Es ist daher nicht schwer, sich vorzustellen, dass die weite Verbreitung von Chemikalien in Lebensmitteln von den Herstellern möglicherweise als doppelter finanzieller Vorteil angesehen wird, da sie gleichzeitig den Absatz von patentierten Medikamenten zur Behandlung der durch ihren Verzehr verursachten Krankheiten erhöht. Ein Blick auf die Liste der Vollmitglieder der UK Chemical Industries Association (des Verbands der Chemie- und Pharmaunternehmen im Vereinigten Königreich) verdeutlicht, wie eng diese beiden Branchen und ihre biotechnologischen und petrochemischen Pendants miteinander verbunden sind.
Im präventiven Gesundheitswesen der Zukunft, wie es Dr. Rath in der Barletta-Erklärung vorstellt, wird das Obst und Gemüse, das wir anpflanzen und essen, biologisch angebaut und frei von Pestiziden und GVO sein. In Verbindung mit sauberer Luft und sauberem Wasser werden die Lebensmittel auf natürliche Weise in unseren Gärten, auf Anbauflächen in unseren Gemeinden und auf den Feldern unserer Bauernhöfe wachsen. Doch dieser Quantensprung für die Menschheit wird, wie Dr. Rath betont, sich nicht von selbst einstellen – wir müssen ihn herbeiführen! Durch das Anlegen eines eigenen Gemüsegartens, das Erlernen von Kompostierung und natürlichen, nachhaltigen Ansätzen für den Anbau von Lebensmitteln können Sie nicht nur Geld sparen und Ihre Gesundheit schützen, sondern auch dazu beitragen, eine Welt zu schaffen, in der freie Lebensmittel und eine gesunde Umwelt für uns alle Wirklichkeit werden.