Die Ergebnisse einer klinischen Studie für Lecanemab – ein experimentelles Medikament, das die Zerstörung des Gehirns bei Morbus Alzheimer verlangsamen soll – wurden von den Mainstream-Medien als ›bedeutender Durchbruch‹ gefeiert. Und das, obwohl die Wirkung des Medikaments nur sehr gering ist, es nur im Frühstadium der Krankheit eingesetzt werden kann und seine Auswirkungen auf das tägliche Leben der Patienten höchst fragwürdig sind. Die Behandlung birgt das Risiko gefährlicher Nebenwirkungen bis hin zum Tod. Sollten wir stattdessen nicht etwas von der erwiesenen Wirksamkeit und Sicherheit natürlicher Therapien gegen Demenz hören?
Lecanemab ist ein monoklonaler Antikörper, der per intravenöser Infusion verabreicht wird. Entwickelt wurde er von Eisai, einem Pharmaunternehmen mit Sitz in Tokio, und Biogen, einem Biotech-Unternehmen mit Sitz in Cambridge, Massachusetts. Das Medikament soll die Klumpen des Proteins Amyloid angreifen, die sich im Gehirn von Alzheimer-Patienten ablagern. Angedacht ist, es den Betroffenen alle zwei Wochen zu verabreichen. Da der Preis pro Patient jedoch Berichten zufolge bis zu 35 605 $ pro Jahr betragen soll, ist es unwahrscheinlich, dass die Behandlung leicht erschwinglich oder für alle verfügbar sein wird.
Bei Patienten, die das Medikament erhielten, verschlechterte sich der Zustand fast genauso stark wie bei denen, die es nicht erhielten
Die von den Mainstream-Medien propagierten Studienergebnisse wurden im New England Journal of Medicine veröffentlicht. An der Studie nahmen insgesamt 1 795 Patienten mit Alzheimer im Frühstadium teil, von denen 898 das Medikament erhielten, während die übrigen ein Placebo bekamen.
Vor der Studie lag der durchschnittliche klinische Demenzwert der Teilnehmer bei etwa 3,2. Erfasst wird er auf einer 18-stufigen Bewertungsskala, wobei höhere Werte eine stärkere kognitive Beeinträchtigung anzeigen. Nach 18 Monaten hatte sich der klinische Demenzstatus bei den mit Lecanemab behandelten Patienten um 1,21 Punkte verschlechtert, während sich die Bewertung in der Placebogruppe um 1,66 Punkte verschlechterte.
Mit anderen Worten, die Verschlechterung bei jenen Alzheimer-Patienten, die das Medikament erhielten, war nur geringfügig schwächer als bei denen, die überhaupt keine Behandlung erhielten. Trotz dieses unbeeindruckenden Ergebnisses war die Berichterstattung in den Mainstream-Medien mehrheitlich irreführend triumphalistisch.
Das ›Alzheimer-Medikament Lecanemab wird als bedeutender Durchbruch gefeiert‹, schrie die britische BBC heraus. Sky News bezeichnete die Studie als ›historischen Moment in der Alzheimer-Behandlung‹ und als ›bahnbrechend‹, während die britische Tageszeitung Guardian behauptete, dass Lecanemab ›nach einem echten Geschäft aussieht‹. The National, eine englischsprachige Zeitung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, ging sogar so weit zu behaupten, das Medikament sei der ›Anfang vom Ende‹ der Alzheimer-Krankheit. Jenseits dieser trügerischen Schlagzeilen entpuppen sich die Nebenwirkungen von Lecanemab jedoch als alles andere als trivial.
Gefährliche Nebenwirkungen bis hin zum Tod
Gehirnscans zeigten, dass 17 Prozent der Patienten, die Lecanemab erhielten, Hirnblutungen erlitten, und bei 13 Prozent traten Hirnschwellungen auf. Zu den weiteren gemeldeten Nebenwirkungen gehörte Verwirrtheit – ein Symptom, das bei der Alzheimer-Behandlung wahrlich unerwünscht ist. Noch beunruhigender ist jedoch, dass das Medikament auch mit Todesfällen in Verbindung gebracht wurde.
Angesichts des vernachlässigbaren Unterschieds, den Lecanemab offenbar bei der Verlangsamung der Zustandsverschlechterung der Patienten macht, bezweifeln viele Beobachter, dass dessen Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen signifikant sein werden. Auf der NPR-Webseite wird Dr. Madhav Thambisetty vom U.S. National Institute on Aging zitiert, der darauf hinweist, dass das Medikament nur eine »sehr geringe« Wirkung habe. »Es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese Unterschiede für den einzelnen Patienten in seinem Alltag spürbar sein werden«, sagte er voraus.
Was in den Mainstream-Medien jedoch völlig unerwähnt blieb, ist die Tatsache, dass es bereits wirksame und sichere natürliche Methoden zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit und anderer Formen der Demenz gibt.
Natürliche Ansätze zur Vorbeugung und Behandlung von Alzheimer
Eine 2015 im American Journal of Clinical Nutrition (AJCN) veröffentlichte Studie zeigte, dass bestimmte Mikronährstoffe die Entwicklung der Alzheimer-Erkrankung tatsächlich aufhalten können. Über einen Zeitraum von zwei Jahren verfolgten Wissenschaftler der Universität Oxford im Vereinigten Königreich 168 ältere Menschen und stellten fest, dass bei Teilnehmern mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren eine Kombination von B-Vitaminen das Schrumpfen des Gehirns, ein Kennzeichen der verheerenden Krankheit, verhindert.
Der leitende Forscher, Professor David Smith, bezeichnete die Ergebnisse der AJCN-Studie als »sehr aufregend und wichtig« und erklärte, dass »etwas so Einfaches wie ein hoher Omega-3-Spiegel und die Ergänzung von B-Vitaminen, wenn man gefährdet ist, das Risiko einer Person drastisch reduzieren könnte«. Er fügte hinzu, dass Patienten, die frühe Anzeichen von Demenz aufweisen, sofort mit Omega-3-Fettsäuren, den Vitaminen B6 und B12 sowie Folsäure behandelt werden sollten.
Andere Forscher sind zu ähnlichen Schlussfolgerungen gekommen. In einer wissenschaftlichen Übersichtsarbeit, die 2020 in der Fachzeitschrift Open Biology veröffentlicht wurde, wird beschrieben, wie sich die Hinweise häufen, dass Kombinationen von Antioxidantien durch Ausnutzung ihrer synergistischen Wirkungen nicht nur bei der Alzheimer-Vorbeugung, sondern auch bei der Umkehrung der Krankheit wirksam sein können. Die Forscher raten dazu, antioxidative Nahrungsergänzungsmittel mit einer vitalstoffreichen Ernährung zu kombinieren, und stellen fest, dass ein solcher Ansatz auch gegen andere neurodegenerative Erkrankungen wirksam sein könnte.
Weitere Forschungsarbeiten, die die wichtige Rolle von B-Vitaminen und Vitamin C bei der Prävention und Behandlung von Alzheimer unterstreichen, machen die positiven Auswirkungen der Ernährung auf die kognitiven Funktionen und die Demenzerkrankung immer deutlicher. Indessen konzentrieren sich die Mainstream-Medien mit ihrer unverhohlenen Lobhudelei der Studienergebnisse zu Lecanemab jedoch weiterhin auf die Förderung der Marketinginteressen der Arzneimittelindustrie. Damit machen sie nicht nur den Patienten, sondern auch ihren Familien und Ärzten absichtlich falsche Hoffnungen.