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Na­tür­li­che Wirk­stof­fe sind viel­ver­spre­chend bei der Be­kämp­fung von Alz­hei­mer: Neue Hoff­nung für die Ge­sund­heit des Ge­hirns

Image: Adobe Stock / Dr. Rath Health Foundation

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Wis­sen­schaft­ler des Dr. Rath For­schungs­in­sti­tuts ha­ben jüngst die Aus­wir­kun­gen ver­schie­de­ner Na­tur­stof­fe auf die Alz­hei­mer-​Krank­heit un­ter­sucht. Ihr zell­ba­sier­ter An­satz er­mit­tel­te die Ef­fek­te die­ser Ver­bin­dun­gen anhand von Haut­fi­bro­blas­ten, die von jun­gen und al­ten Alz­hei­mer-​Pa­tien­tin­nen stam­men. Als Ver­gleich dien­ten nor­ma­le mensch­li­che Haut­fi­bro­blas­ten. Die Stu­die, die im Ame­ri­can Jour­nal of Food and Nu­tri­tion er­schien, zielt da­rauf ab, zu ver­ste­hen, wie na­tür­li­che Ver­bin­dun­gen wich­ti­ge Mar­ker der Alz­hei­mer-​Pa­tho­lo­gie be­ein­flus­sen: die Ex­pres­sion des Gens für Apo­li­po­pro­te­in E (ApoE), die Pro­duk­tion des von die­sem Gen ko­dier­ten ApoE-​Pro­te­ins und die Men­ge des Tau-​Pro­te­ins.

Da Ent­zün­dun­gen eine wich­ti­ge Rol­le bei der Ent­wick­lung von Alz­hei­mer und an­de­ren neu­ro­de­ge­ne­ra­ti­ven Pro­zes­sen spie­len, wur­den die Ex­pe­ri­men­te so­wohl un­ter nor­ma­len als auch un­ter ent­zün­dungs­för­dern­den Be­din­gun­gen durch­ge­führt; Be­din­gun­gen al­so, die die Re­ak­tion der Zel­len auf die Sub­stan­zen ver­än­dern könn­ten. Meh­re­re na­tür­li­che Sub­stan­zen wur­den als mög­li­che Mo­du­la­to­ren von Alz­hei­mer-​Mar­kern ge­tes­tet, da­run­ter Vi­ta­mi­ne, Iso­fla­vo­ne aus So­ja­boh­nen (Ge­ni­ste­in und Da­id­ze­in), Vor­stu­fen der Phos­pho­li­pid­syn­the­se wie Ino­si­tol und Cho­lin so­wie Phos­pha­ti­dyl­se­rin, ein wich­ti­ges Mem­bran­phos­pho­li­pid.

Wie nun hängt ApoE mit Alz­hei­mer zu­sam­men? Wäh­rend wir häu­fig von Amy­lo­id-​Plaques hö­ren, die sich im Ge­hirn von Alz­hei­mer-​Pa­tien­ten an­sam­meln, oder auch vom Vor­han­den­sein in­tra­zel­lu­lä­rer Struk­tu­ren, die aus ag­gre­gier­tem Tau-​Pro­te­in be­ste­hen, wird ApoE nicht so oft er­wähnt. Tat­säch­lich fun­giert die­ses Pro­te­in als Li­pid­trans­por­ter, der für den Trans­port von Cho­le­ste­rin und Phos­pho­li­pi­den zu ver­schie­de­nen Zel­len, ein­schließ­lich Neu­ro­nen, ver­ant­wort­lich ist. Pro­ble­me mit der Fä­hig­keit der Ge­hirn­zel­len, Li­pi­de zu ver­ar­bei­ten, wur­den nicht nur mit der Ent­wick­lung von Alz­hei­mer, son­dern auch mit ver­schie­de­nen an­de­ren neu­ro­lo­gi­schen Er­kran­kun­gen in Ver­bin­dung ge­bracht. Das ApoE-​Gen, ins­be­son­de­re des­sen Form ApoE4, wur­de bei mehr als der Hälf­te der Alz­hei­mer-​Fäl­le nach­ge­wie­sen.

ApoE trägt zum Fort­schrei­ten der Krank­heit bei, in­dem es so­wohl die Tau-​ als auch die Amy­lo­id-​Plaque-​Pa­tho­lo­gie be­ein­flusst. So­mit könn­te uns ein bes­se­res Ver­ständ­nis der Ef­fek­te von Na­tur­stof­fen auf ApoE und Tau ent­schei­den­de In­for­ma­tio­nen für die Ent­wick­lung the­ra­peu­ti­scher Stra­te­gien für Alz­hei­mer und an­de­re neu­ro­de­ge­ne­ra­ti­ve Er­kran­kun­gen lie­fern. Das Ri­si­ko, an Alz­hei­mer zu er­kran­ken, ist bei Frau­en hö­her als bei Män­nern und nimmt mit dem Al­ter zu. Die Wis­sen­schaft­ler des Dr. Rath For­schungs­in­sti­tuts un­ter­such­ten da­her die Aus­wir­kun­gen von Nähr­stof­fen auf Zel­len von jun­gen und al­ten Pa­tien­tin­nen und ver­gli­chen sie mit nor­ma­len Zel­len.

Die Stu­die zeig­te meh­re­re Un­ter­schie­de da­rin, wie die Zel­len von jun­gen und al­ten Alz­hei­mer-​Pa­tien­tin­nen auf Nähr­stof­fe re­a­gie­ren. In Zel­len jun­ger Alz­hei­mer-​Pa­tien­tin­nen konn­ten die pflanz­li­che Ös­tro­gen­ver­bin­dung Da­id­ze­in und Ino­si­tol (ei­ne zucker­ähn­li­che Ver­bin­dung, die in Zell­mem­bra­nen vor­kommt) die Wer­te des ApoE-​Pro­te­ins sen­ken. Um­ge­kehrt er­höh­ten Phos­pha­ti­dyl­se­rin und ei­ne an­de­re ös­tro­gen­ar­ti­ge Ver­bin­dung, Ge­ni­ste­in, die Wer­te. In­te­res­san­ter­wei­se er­höh­ten in Zel­len al­ter Alz­hei­mer-​Pa­tien­tin­nen al­le ge­tes­te­ten Na­tur­stof­fe, mit Aus­nah­me von Vi­ta­min C, den ApoE-​Pro­te­in­spie­gel. In nor­ma­len Zel­len ver­rin­ger­ten fast al­le Ver­bin­dun­gen den ApoE-​Spie­gel er­heb­lich.

Bei der Un­ter­su­chung des Tau-​Pro­te­ins, das bei der Alz­hei­mer-​Er­kran­kung eine ent­schei­den­de Rol­le spielt, stell­te die Stu­die fest, dass Da­id­ze­in und Phos­pha­ti­dyl­se­rin in Zel­len jun­ger Alz­hei­mer-​Pa­tien­tin­nen den Tau-​Spie­gel fast voll­stän­dig hemm­ten. In die­ser Hin­sicht eben­falls wirk­sam wa­ren Ino­si­tol und Ge­ni­ste­in. Bei der Ver­rin­ge­rung des Tau-​Spie­gels in Zel­len von al­ten Alz­hei­mer-​Pa­tien­tin­nen wa­ren so­wohl Ino­si­tol als auch Cho­lin sehr ef­fek­tiv. In An­we­sen­heit die­ser Ver­bin­dun­gen wa­ren die Tau-​Spie­gel fast nicht mehr nach­weis­bar. Bei nor­ma­len Zel­len er­gab sich je­doch ei­ne ge­gen­tei­li­ge Wir­kung: Da­id­ze­in, Phos­pha­ti­dyl­se­rin, Ino­si­tol und Cho­lin er­höh­ten die Tau-​Wer­te, wäh­rend Vi­ta­min C kei­ne Wir­kung zeig­te.

Es ist wich­tig zu wis­sen, wie Nähr­stof­fe die ApoE- und Tau-​Pro­te­i­ne un­ter den bei Alz­hei­mer üb­li­chen Ent­zün­dungs­be­din­gun­gen be­ein­flus­sen kön­nen. Sol­che Be­din­gun­gen wur­den in die­sen Ex­pe­ri­men­ten nach­ge­ahmt, in­dem die Zel­len dem pro-​in­flam­ma­to­ri­schen Zy­to­kin IL1β aus­ge­setzt wur­den. Die Er­geb­nis­se zeig­ten, dass die Ent­zün­dung den ApoE-​Pro­te­in­spie­gel in Zel­len jun­ger Alz­hei­mer-​Pa­tien­tin­nen leicht er­höh­te. Dies wur­de durch Da­id­ze­in ver­rin­gert, wäh­rend an­de­re Ver­bin­dun­gen kei­ne sig­ni­fi­kan­ten Aus­wir­kun­gen hat­ten. Die Ent­zün­dung wirk­te sich je­doch un­ter­schied­lich auf den Tau-​Pro­te­in­spie­gel aus: Er stieg in Zel­len von jun­gen und al­ten Alz­hei­mer-​Pa­tien­tin­nen an, nicht aber in nor­ma­len Zel­len. Bei Ent­zün­dun­gen ver­rin­ger­ten al­le Ver­bin­dun­gen au­ßer Phos­pha­ti­dyl­se­rin den Tau-​Pro­te­in­spie­gel in Zel­len jun­ger Alz­hei­mer-​Pa­tien­tin­nen, wäh­rend Ge­ni­ste­in, Da­id­ze­in und Phos­pha­ti­dyl­se­rin in Zel­len al­ter Alz­hei­mer-​Pa­tien­tin­nen ähn­li­che hem­men­de Wir­kun­gen hat­ten wie in den Zel­len, die als Kon­trol­le dien­ten.

Diese Stu­die des Dr. Rath For­schungs­in­sti­tuts zeigt zum ers­ten Mal die kom­ple­xen Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen Na­tur­stof­fen und wich­ti­gen Bio­mar­kern der Alz­hei­mer-​Er­kran­kung auf und macht deut­lich, dass die­se in ho­hem Ma­ße von Zell­typ, Al­ter und Um­welt­be­din­gun­gen ab­hän­gen. Wie die Stu­die er­ge­ben hat, sind Da­id­ze­in, als se­lek­ti­ver Ös­tro­gen­re­zep­tor-​Mo­du­la­tor, so­wie Ino­si­tol, als ein struk­tu­rel­ler Be­stand­teil von Li­pi­den, be­son­ders viel­ver­spre­chend für wei­te­re For­schun­gen we­gen ih­rer sig­ni­fi­kan­ten Ef­fek­te bei der Sen­kung der ApoE- und Tau-​Pro­te­in­spie­gel, wel­che in Alz­hei­mer-​Zel­len von Be­deu­tung sind. Die Stu­die er­gänzt die wach­sen­de Zahl von Be­le­gen da­für, dass Na­tur­stof­fe bei der Be­hand­lung der Alz­hei­mer-​Krank­heit ei­ne Rol­le spie­len könn­ten, und bie­tet mög­li­cher­wei­se neue We­ge für die Ent­wick­lung ge­eig­ne­ter The­ra­pien auch bei an­de­ren Er­kran­kun­gen des Ge­hirns.

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Directed by Dr. Aleksandra Niedzwiecki, the team of scientists conducts innovative research in various aspects of health by applying Dr. Rath’s scientific breakthroughs and using modern techniques and research technologies.