Eine neue Studie, die von Wissenschaftlern des Dr. Rath Forschungsinstituts durchgeführt wurde, unterstreicht den gesundheitlichen Nutzen von Naturstoffen bei der Vorbeugung und Umkehrung von Diabetes-Komplikationen. Die im American Journal of Food and Nutrition veröffentlichte Studie leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Diabetes, indem sie zeigt, dass die gefürchtete Glykierung von Proteinen auf natürliche Weise rückgängig gemacht werden kann. Die Proteinglykierung ist ein Prozess, bei dem sich Zuckermoleküle wie Glukose unkontrolliert an Eiweißstrukturen des Körpers anheften. Typisch für Diabetes, tragen diese »Verzuckerungen« zu einer Vielzahl von Komplikationen bei. Die konventionelle Medizin betrachtet diesen Prozess derzeit als irreversibel.
Angesichts der massiven Auswirkungen, die Diabetes auf die öffentliche Gesundheit hat, sowie der Tatsache, dass Millionen von Prädiabetes-Fällen weltweit undiagnostiziert bleiben, hebt die Studie hervor, wie wichtig die Entwicklung natürlicher, ungiftiger und kostengünstiger Therapien ist, die präventiv wie auch begleitend zur Behandlung eingesetzt werden können. Für den Erfolg eines solchen Ansatzes wird die wirksame Kontrolle des Blutzuckerspiegels von entscheidender Bedeutung sein.
Ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel führt zur Bildung von glykierten Proteinen, die als Advanced Glycation End Products (AGEs) bekannt sind, darunter auch glykiertes Hämoglobin (HbA1), das als Parameter des Blutzuckerspiegels herangezogen wird. AGE-Verbindungen sind für mehrere Organe toxisch und können schwerwiegende diabetesbedingte Probleme wie Neuropathie, Retinopathie und Atherosklerose auslösen, was wiederum das Risiko von Herzerkrankungen und anderen Krankheiten steigert.
Derzeit besteht der standardmäßige Ansatz zur Verhinderung von AGEs in einer zuckerarmen Ernährung und in der künstlichen Senkung des Blutzuckerspiegels durch Medikamente. Dieser Ansatz hat jedoch aufgrund der Nebenwirkungen der Medikamente und der Selektivität für bestimmte Proteine seine Grenzen. So nimmt die Erneuerung von Hämoglobin-Proteinen üblicherweise etwa 2 bis 3 Monate in Anspruch. Doch erst neugebildete Proteine ersetzen die vorhandenen, glykierten Formen funktionell, haben also den gewünschten HbA1-senkenden Effekt. Bei Proteinen mit langsamerer Erneuerungsrate reicht die Beeinträchtigung noch weiter und kommt etwa in chronischen Entzündungen und Funktionsstörungen mehrerer Organe zum Ausdruck.
Dem vorherrschenden wissenschaftlichen Verständnis zufolge kann die einmal erfolgte Anheftung von Glukose an ein Protein nicht mehr rückgängig gemacht werden. Entsprechend untersuchten die Wissenschaftler des Dr. Rath Forschungsinstituts die Wirksamkeit natürlicher Verbindungen im Hinblick darauf, wie gut sie die Glykierung verhindern. Die getesteten Substanzen umfassten Mediatoren des Citratzyklus und damit verknüpfte Aminosäuren. Sie wiesen nach, dass sie sowohl einzeln als auch synergistisch darauf hinwirken, die durch Glukose bzw. durch Fruktose verursachte Glykierung von Serumprotein (Albumin) abzuwenden. Fruktose ist zahlreichen Nahrungsmitteln in Form von Maissirup zugesetzt, der einen hohen Fruktosegehalt aufweist. Sie ist in dieser Hinsicht schädlicher als Glukose.
Bezeichnenderweise zeigte die Studie, dass eine Kombination von Naturstoffen die Glykierung der Aminosäure L-Lysin durch Umwandlung von Nε-(1-Carboxymethyl)-L-Lysin in freies L-Lysin in vitro rückgängig machen kann. Dies deutet darauf hin, dass die natürliche Beseitigung von AGEs möglich ist und dass dies durch eine Kombination von Nährstoffen erreicht werden könnte. Wurden sie einzeln eingesetzt, waren diese Nährstoffe interessanterweise nicht wirksam bei der Freisetzung von freiem Lysin, wirkten aber sehr effizient, sobald sie miteinander kombiniert wurden. Dieses Ergebnis ist eine weitere Bestätigung für die Tragweite der Synergie von Nährstoffen.
Die in der Studie verwendeten Kombinationen von Naturstoffen verbesserten auch die mitochondriale Bereitstellung von Bioenergie in Skelettmuskelzellen und sie schützten Nervenzellen (Mikroglia) vor Schäden durch oxidativen Stress. Beides hat das Potential, den schädlichen Auswirkungen von Diabetes, einschließlich Gefäßschäden, Kardiomyopathie, Neuropathie und anderen Pathologien, entgegenzuwirken.
Die Studienresultate zeigen letztlich, dass eine Kombination spezifischer Naturstoffe eine biologische Wirksamkeit aufweist bei der Zurückdrängung wesentlicher metabolischer Aspekte von Diabetes, die medikamentös orientierten Ansätzen überlegen ist. Somit sollte dieser bahnbrechende Ansatz als wirksame, sichere und ungiftige Alternative für die Behandlung und das Management der Krankheit weiter verfolgt werden.