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Obers­ter US-​Ge­richts­hof lehnt Plan zum Schutz der Fa­mi­lie Sack­ler im Opi­o­id-​Deal von Pur­due Phar­ma ab

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Meldung

Der Obers­te Ge­richts­hof der USA hat ei­nen Teil der In­sol­venz­ver­ein­ba­rung für Pur­due Phar­ma ge­kippt, der die Mit­glie­der der Fa­mi­lie Sack­ler vor künf­ti­gen Kla­gen we­gen ih­rer Rol­le bei der Ver­schär­fung der Opi­o­id­kri­se ge­schützt hät­te.
[Quelle: bbc.co.uk]

[Bildquelle: Adobe Stock]

Kommentar

Der ame­ri­ka­ni­sche Arz­nei­mit­tel­her­stel­ler Pur­due Phar­ma wird von vie­len Be­ob­ach­tern als haupt­ver­ant­wort­lich für den An­stieg der ver­hee­ren­den Opi­o­id­kri­se in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten an­ge­se­hen. Nach­dem das Un­ter­neh­men 1996 Oxy­Con­tin, ein star­kes opi­o­i­des Schmerz­mit­tel, auf den Markt ge­bracht hat­te, ver­mark­te­te es die­ses Pro­dukt ag­gres­siv mit der Be­haup­tung, es ma­che we­ni­ger süch­tig, sei we­ni­ger miss­brauchs­an­fäl­lig und ver­ur­sa­che we­ni­ger wahr­schein­lich nar­ko­ti­sche Ne­ben­wir­kun­gen. Durch das be­trü­ge­ri­sche Mar­ke­ting von Pur­due Phar­ma ver­führt stell­ten ame­ri­ka­ni­sche Ärz­te in der Fol­ge mas­sen­haft Re­zep­te für das Me­di­ka­ment aus. Seit 1999 sind ver­mut­lich mehr als eine Vier­tel­mil­lion Ame­ri­ka­ner an ei­ner Über­do­sis ver­schrei­bungs­pflich­ti­ger Opi­o­i­de ge­stor­ben.

Die Fa­mi­lie Sack­ler, Ei­gen­tü­me­rin von Pur­due Phar­ma, hat­te sich be­reit er­klärt, 6 Mil­li­ar­den Dol­lar für ei­nen Ver­gleich zu zah­len, um sich im Ge­gen­zug vor künf­ti­gen Kla­gen zu schüt­zen. Der Obers­te Ge­richts­hof hat nun je­doch ent­schie­den, dass ei­ne sol­che recht­li­che Im­mu­ni­tät nach dem US-​Kon­kurs­recht nicht zu­läs­sig ist, da die Sack­lers selbst kei­nen In­sol­venz­an­trag ge­stellt ha­ben.

Rich­ter Neil Gor­such, der für die 5:4-​Mehr­heit zeich­ne­te, hob her­vor, dass die Sack­lers den Op­fern nicht ihr ge­sam­tes Ver­mö­gen zur Ver­fü­gung stell­ten und dass sie oh­ne die Zu­stim­mung al­ler An­trag­stel­ler ei­nen um­fas­sen­den Rechts­schutz an­ge­strebt hat­ten. Die Ent­schei­dung des Obers­ten Ge­richts­hofs deu­tet da­rauf hin, dass die Zu­las­sung ei­nes sol­chen Rechts­schut­zes ei­nen ge­fähr­li­chen Prä­ze­denz­fall für den Miss­brauch des US-​Kon­kurs­sys­tems durch wohl­ha­ben­de Ein­zel­per­so­nen und Un­ter­neh­men schaf­fen könn­te. Vie­le Op­fer und Ak­ti­vis­ten se­hen die­ses Ur­teil als ei­nen wich­ti­gen Schritt, um die Sack­lers end­lich für ih­re Rol­le in der Opi­o­id-​Kri­se zur Re­chen­schaft zu zie­hen.

Wir sa­gen, es ist ge­bo­ten, das Phar­ma­kar­tell wie das Ta­bak­kar­tell zu be­han­deln. Die Be­grün­dung le­sen Sie in die­sem Ar­ti­kel von 2018 auf un­se­rer Web­sei­te.

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