Image: Adobe Stock / Dr. Rath Health Foundation
Der Gehalt an bestimmten Nährstoffen im Blut – kann er helfen, den plötzlichen Herztod vorherzusagen? Eine aktuelle Studie deutet darauf hin, dass der Wert von Omega-3-Fettsäuren, also eben jenen gesunden Fetten, die in Fischen wie Lachs, Makrele und Sardinen enthalten sind, genau das leisten könnte. Die Forscher analysierten 10 Studien, an denen mehr als 310 000 Menschen teilnahmen, und fanden heraus, dass ein höherer Gehalt an Omega-3-Fettsäuren im Blut mit einem um 45 Prozent geringeren Risiko für plötzlichen Herztod einhergeht. Dies deutet darauf hin, dass die Konzentration dieser Nährstoffe ein wertvoller Biomarker sein kann und die Prognose für plötzlichen Herztod zulässt.
Erschienen ist die Arbeit im Journal of Clinical Medicine. In ihr wird dargelegt, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen für 30 Prozent der weltweiten Sterblichkeit und etwa 17 Millionen Todesfälle pro Jahr verantwortlich sind. Von allen Todesfällen im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind etwa 40 bis 50 Prozent auf plötzlichen Herztod zurückzuführen, von denen 80 Prozent durch eine Form von unregelmäßigem Herzschlag verursacht werden, die als ventrikuläre Tachyarrhythmie bekannt ist.
Tod durch plötzlichen Herzstillstand wird definiert als kardiovaskulär bedingtes, unerwartetes, natürliches Aussetzen der Durchblutung innerhalb eines kurzen Zeitraums (in der Regel weniger als eine Stunde nach Auftreten der Symptome) bei einer Person ohne vorherige tödliche Erkrankung. Die Überlebensrate bei Patienten mit plötzlichem Herzstillstand ist extrem schlecht. Weltweit überleben weniger als 1 Prozent der Patienten einen solchen Vorfall. Und auch in den Vereinigten Staaten überleben nur 5 Prozent. Eingedenk dieser fatalen Aussichten entschieden sich die Forscher zur Durchführung ihrer Meta-Analyse, um mögliche ernährungsbezogene Biomarker zu ermitteln, die helfen könnten, solche tödlichen Gefahren rechtzeitiger zu erkennen und vielleicht sogar zu verhindern.
Fast 1 800 Studien sichteten die Forscher, von denen sie schließlich 10 geeignete für die weitere Auswertung auswählten. Darin wurden insgesamt mehr als 310 000 Menschen über einen Zeitraum von durchschnittlich fast neun Jahren beobachtet. Untersucht wurde in diesen 10 Studien der Gehalt an drei bestimmten Omega-3-Fettsäuren im Blut der Teilnehmer: Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA) und Docosapentaensäure (DPA). In einigen Studien wurden diese Fettsäuren im Plasma gemessen, in anderen wurden sie in den roten Blutkörperchen untersucht.
Die Ergebnisse waren verblüffend. Menschen mit mehr Omega-3-Fettsäuren zeigten ein deutlich geringeres Risiko für einen plötzlichen Herztod. Bei Personen mit hohen EPA-, DHA- und DPA-Werten im Plasma war das Risiko um 45 Prozent geringer. Verfügten rote Blutkörperchen über hohe EPA- und DHA-Spiegel hatten diese Personen ein um 33 Prozent geringeres Risiko. Bei einer weiteren Aufschlüsselung der Analyse ergab sich, dass EPA allein das Risiko um 21 Prozent und DHA um 28 Prozent senkte. Die Forscher zogen den Schluss, dass ihre Ergebnisse auf einen potentiellen kardio-protektiven Zusammenhang zwischen hohen EPA- und DHA-Spiegeln im Blut und einer geringeren Häufigkeit unerwünschter kardialer Ereignisse hindeuten.
So wichtig diese Studie auch ist, Omega-3-Fettsäuren sind nicht die einzigen Mikronährstoffe, die das Herz schützen und davor bewahren, abnormal zu schlagen. Wie Dr. Rath in seinem bahnbrechenden Buch ›Warum kennen Tiere keinen Herzinfarkt… aber wir Menschen!‹ beschreibt, besteht die Hauptursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in einem chronischen Mangel an Vitamin C in den Zellen der Arterienwände. Ein Mangel an Vitamin C schwächt die Arterienwände, da der Körper nicht in der Lage ist, genügend Kollagen zu produzieren, ein Faserprotein und Hauptbestandteil des Bindegewebes. Gemeinsam mit den Aminosäuren Lysin und Prolin ist Vitamin C für die Produktion dieses wichtigen Proteins unerlässlich.
Kann nicht ausreichend Kollagen gebildet werden, dringen Substanzen wie Cholesterin, Lipoproteine und andere Risikofaktoren in die geschwächten Wände ein, denn der Körper versucht auf diese Weise, die Schäden zu reparieren und die Arterien stabil zu halten. Wird der Organismus nicht wieder mit optimalen Mengen an Vitamin C versorgt, läuft der Reparaturprozess der Arterienwände ununterbrochen weiter und es kommt zu atherosklerotischen Ablagerungen. Die daraus resultierenden verengten Arterien führen schließlich zu Herzinfarkten und Schlaganfällen.
Entscheidend ist Vitamin C auch für die Vorbeugung und Korrektur von Herzrhythmusstörungen. Deren häufigste Ursache ist ein chronischer Mangel an Vitamin C, dem Mineralstoff Magnesium und anderen essentiellen Mikronährstoffen in den Zellen, die die für den Herzschlag notwendigen elektrischen Impulse erzeugen und leiten. Ein anhaltender Mangel an den erforderlichen Nährstoffen kann Störungen bei der Erzeugung bzw. Leitung dieser elektrischen Impulse verursachen oder verstärken und so zu anormalen Herzrhythmen führen. Daraus folgt, dass die primäre Lösung zur Vorbeugung und Korrektur von Herzrhythmusstörungen in einer optimalen Versorgung mit den richtigen Nährstoffen liegt.
So gesehen ist jene Studie des Journal of Clinical Medicine wegweisend für die Gesundheitssysteme der Zukunft. Anhand der zellulären Spiegel essentieller Nährstoffe eines Patienten werden Ärzte in der Lage sein, Defizite zu erkennen und zu korrigieren, bevor sie Probleme verursachen können. Je eher diese Art von Tests zur Routine wird, desto eher können Herz-Kreislauf-Erkrankungen und plötzliche Herztode auf einen Bruchteil ihrer derzeitigen Häufigkeit reduziert werden.