Vierzehn Monate, nachdem ein alter Tweet Pfizer neue Probleme beschert hat, wurde schon wieder festgestellt, dass mit dem Arzneimittelhersteller in Verbindung stehende Posts aus der Pandemiezeit die Pharmaindustrie in Verruf gebracht haben.
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Die Kontroverse dreht sich um eine Reihe von Tweets vom November 2020, darunter ein Retweet eines hochrangigen Mitarbeiters von Pfizer in Großbritannien, worin das Unternehmen die ersten Ergebnisse der COVID-19-Impfstoffstudie feiert. Verbreitet wurden diese Beiträge noch bevor der Impfstoff zugelassen war, was von der britischen Behörde für den Verhaltenskodex für verschreibungspflichtige Arzneimittel (Prescription Medicines Code of Practice Authority – PMCPA) nun als Verstoß gegen die Branchenvorschriften eingestuft wurde. Dies geschieht etwas mehr als ein Jahr nach einem ähnlichen Vorfall, der ebenfalls das Verhalten von Pfizer in den sozialen Medien betraf.
Die PMCPA überprüfte mehrere Beiträge, darunter Tweets vom offiziellen britischen Pfizer-Konto und eine verlinkte Pressemitteilung, und stellte fest, dass sie Werbesprache für ein nicht zugelassenes Medikament enthielten. Außerdem wurde in den Posts nur die relative Risikominderung des Impfstoffs hervorgehoben, während die absoluten Risikowerte weggelassen wurden, was die Aufsichtsbehörde als irreführend ansah. Aufgrund dieser Feststellungen kam die PMCPA zu dem Schluss, dass Pfizer gegen mehrere seiner Standards verstoßen hat, darunter auch gegen jenen, der von Unternehmen verlangt, in ihrer Kommunikation hohe Maßstäbe einzuhalten.
Vielleicht am schwersten wiegt die Entscheidung der PMCPA, dass Pfizer die Pharmaindustrie abermals in Misskredit gebracht hat. Wie die Aufsichtsbehörde bemerkte, waren die betreffenden Tweets im Vereinigten Königreich offiziell von einem Unterzeichner des Unternehmens genehmigt worden und wurden nicht einfach von einem einzelnen, unabhängig handelnden Mitarbeiter gepostet. Entgegen vorangegangener Zusagen von Pfizer, ähnliche Inhalte nach einem Urteil aus dem Jahr 2024 zu bereinigen, stellte die PMCPA fest, dass das Unternehmen dies nicht vollständig umgesetzt hat. Dies verstärkt den Eindruck, dass es keine angemessenen Abhilfemaßnahmen ergriffen hat.
Weitere Informationen über die Art und Weise, wie Pfizer und andere Unternehmen mit irreführenden Statistiken zur Risikominderung für COVID-19-Impfstoffe geworben haben, finden Sie in diesem Artikel auf unserer Webseite.