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Auschwitz-Überlebende schlagen Verfassung für ein neues Europa vor

Agenda hinter den Plänen für den Dritten Weltkrieg aufgedeckt!



August Kowalczyk und Dr. Matthias Rath mit der neuen Verfassung für Europa. August Kowalczyk überlebte das Vernichtungslager in Auschwitz und ist Gründer der Hospiz-Stiftung Oswieciem

Auschwitz, Polen, 13. November 2007: Mehr als 30 Überlebende des Vernichtungslagers Auschwitz und anderer Konzentrationslager der Nazis kamen in Auschwitz zu einer eintägigen Konferenz zusammen. Auf der Grundlage ihres einzigartigen moralischen Bekenntnisses beschloss diese außergewöhnliche Gruppe von Menschen einen eigenen Beitrag zu der Diskussion um die Zukunft Europas zu leisten. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie teilten die Überlebenden dieser „Hölle auf Erden” ihre Erfahrungen aus der Vergangenheit mit und unterbreiteten einen Vorschlag für eine Verfassung für ein „Europa für Menschen, von Menschen.”

Kernpunkt dieses einzigartigen Dokuments ist der Schutz des Lebens und der Gesundheit von Menschen, die gegenwärtig von Wirtschaftsinteressen bedroht werden, die Konzernen Gewinne in Milliardenhöhe bescheren, indem sie den menschlichen Körper als Markt missbrauchen. Der gemeinsame Nenner der pharmazeutischen Industrie und der Nahrungsmittelindustrie mit ihren gentechnisch veränderten Produkten sind patentierte Produkte, die den Interessen riesiger Investitionsgruppen dienen und dafür zu Lasten der Gesundheit und des Lebens von Millionen von Menschen gehen. „Dies ist keine politische Kampagne, sondern eine Frage der Moral,” sagte August Kowalczyk, Gründer der Hospiz-Stiftung Oswiecim(Auschwitz) und Hauptorganisator der Konferenz.

Insbesondere wurde auf die Tatsache Bezug genommen, dass die Todesfabrik von Auschwitz gleichzeitig auch ein Arbeitslager der IG Auschwitz, einer 100%igen Tochtergesellschaft des Chemie-Kartells IG Farben, bestehend aus Bayer, BASF, Hoechst und anderen Unternehmen, war, das noch heute eine Bedrohung für das Leben von Millionen Menschen ist – wenn auch auf eine subtilere Weise. Die Konferenz wurde in Zusammenarbeit mit der Dr. Rath Health Foundation, einer langjährigen Kritikerin des Pharma-Geschäfts mit der Krankheit, veranstaltet. Für Ihren Einsatz im Dienst der Humanität erhielt diese Organisation außerdem die „Stafette des Lebens” (Relay of Life) von den Überlebenden von Auschwitz, mit der symbolischen Bitte, das Andenken von Auschwitz in die Zukunft zu tragen.

In seiner Rede sagte Dr. Rath, dass dieselben Interessengruppen der Konzerne, die schon den Zweiten Weltkrieg vorbereiteten, nämlich das Öl- und Pharma-Kartell, nun öffentlich den Dritten Weltkrieg, einschließlich eines nuklearen Holocausts, diskutieren. „Nach der Enthüllung dieser Pläne auf der Konferenz können sie nun nicht mehr ausgeführt werden.”

Rede von Dr. Rath anlässlich des Treffens der Auschwitz-Überlebenden


Sehr geehrte Auschwitz-Überlebende,
sehr geehrte Hüter der Erinnerung an Auschwitz,
sehr geehrte Honoratioren,
liebe Gäste,


im Namen unserer Stiftung möchte ich Sie willkommen heißen. Außerdem möchte ich August Kowalczyk, Helena Wisla und der Hospiz Stiftung Oswiecim für die großen Bemühungen um die Organisation dieses Treffens danken. Vor mehr als vier Jahren traf ich August Kowalczyk zum ersten Mal bei einer Konferenz unserer Stiftung in den Haag, wo er seine Erlebnisse in Auschwitz mit uns teilte.

Seither sind wir viele Male zusammengetroffen, und ich habe auch die Ehre gehabt, weitere Hüter der Erinnerung an Auschwitz kennen zu lernen. Heute haben Sie den Entschluss gefasst, die Stafette des Erinnerns, die „Stafette des Lebens“ an die nächste Generation weiterzugeben. Ihre Erinnerung, die Erinnerung der Überlebenden von Auschwitz, in die nächste Generation zu tragen, ist die höchste Ehre, die eine Organisation oder ein Mensch je erhalten kann.

Aber wir sind hier heute nicht allein. Bei uns ist die Erinnerung an die Millionen Menschen, die im KZ Auschwitz I, in Birkenau und im IG Farben – KZ Monowitz brutal gemordet wurden.

Bei uns sind die Menschen aus Polen, Tschechien und Slovakien, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, den Niederlanden, Norwegen, Russland, Jugoslawien und vieler anderen Nationen.

Bei uns sind die jüdischen Menschen, die Menschen slawischer Herkunft und all die, die nur wegen ihrer Rasse und Nationalität ermordet wurden.

Wir verneigen uns vor ihnen. Und wir sind heute zu Ihrem Gedenken hier.

Ich bin ganz besonders deshalb geehrt, hier unter Ihnen zu sein, weil ich in Deutschland geboren wurde. Bevor wir fortfahren, möchte ich mich vor allen Ihnen verneigen und Sie um Vergebung für die Verbrechen bitten, die von Deutschen hier in Auschwitz und anderswo auf der Welt begangen worden sind.

Wir sind heute hier zusammengekommen, um das Leben, die Gesundheit und die Würde zu schützen, denn dies sind die Werte, die in Vergangenheit am meisten missbraucht worden sind und die deshalb ganz vornan stehen bei dem, was wir für viele Generationen verteidigen müssen.

Diese Konferenz findet an einem Scheideweg der Geschichte statt. Auf der einen Seite haben Sie, die Überlebenden von Auschwitz, beschlossen, die Fackel des Erinnerns, die „Stafette des Lebens“, an die nächste Generation weiter zu geben.

Auf der anderen Seite hat die Menschheit einen Punkt erreicht, an dem offen über die Möglichkeit eines III Weltkrieg diskutiert wird. Dieser Krieg würde ohne Zweifel einen nuklearen Holocaust auslösen und die Menschheit insgesamt in den Abgrund reißen. Diese Konferenz wird die Interessensgruppen bloßstellen, die offen den III Weltkrieg vorbereiten, und sie wird eine Friedensbotschaft senden, die auf der ganzen Welt gehört werden wird.

Wir haben soviel von Ihnen, den Hütern der Erinnerung an Auschwitz, über Geschichte gelernt, unschätzbare Informationen, die unbedingt für die kommenden Generationen bewahrt werden müssen. Wir finden auch eine Fülle von Fakten in den Archiven der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse und anderen historischen Dokumenten. Nur wenn wir und die zukünftigen Generationen diese „Lektionen der Geschichte“ weiter tragen, werden wir in der Zukunft die Wiederholung der Verbrechen verhindern können, die während des II Weltkriegs hier in Auschwitz geschahen.

Die Konzernvorbereitungen für einen II Weltkrieg begannen schon 1925, als Bayer, BASF, Hoechst und andere deutsche Konzerne ein Kartell mit dem Namen „IG Farben Industrie“ bildeten. Das erklärte Ziel dieses Kartells war es, die Kontrolle der globalen Märkte in den Schüsselindustrien der Chemie-, Pharma- und Petrochemie-Branche zu gewinnen. Schon im Jahre 1925, als dieses Kartell gegründet wurde, überstieg der Wert des Konzerns 11 Milliarden Reichsmark, das Kartell beschäftigte mehr als 80.000 Menschen.

Eine der strategischen Industrien, für die die „IG Farben“ globale Kontrolle zu erreichen suchte, war das pharmazeutische „Investmentgeschäft“. Sie wussten, dass die Pharma-Industrie in erster Linie keine Gesundheitsindustrie, sondern eine Investmentindustrie ist, die den menschlichen Körper zum Marktplatz erklärt. Während sie sich als Lieferant von Gesundheit ausgibt, gründet die gesamte Existenz dieser Investment-Industrie auf die Fortführung und Ausweitung von Krankheiten als Multi-Milliarden-Markt für patentierte Pharma-Präparate.

Die Voraussetzung zur Erlangung eines globalen Monopols dieser Investment-Industrie mit patentierten Präparaten war der Versuch, alle nicht-patentierbaren Naturheilverfahren systematisch zu eliminieren.

Im Jahr 1933 wurde die IG Farben zum größten Finanzier der Machtübernahme durch die Nazis. Und in den folgenden Jahren wurde dieses Chemie-Pharmakartell zum Komplizenkonzern bei den Vorbereitungen für die militärische Eroberung Europas.

Die Archive der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse dokumentieren, dass Bayer, BASF und Hoechst den Nazis und ihren Unterorganisationen mehr als 80 Millionen Reichsmark zukommen ließen. Im Gegenzug für diese „Investition“ übernahm die IG Farben die chemische, pharmazeutische und petrochemische Industrie in den Ländern, die während des II Weltkriegs besetzt wurden, mit dem letztendlichen Ziel, einen „Europäischen Markt“ von Lissabon bis Sofia zu schaffen und zu beherrschen.

So enthalten die Nürnberger Dokumente einen Brief, den der IG Farben-Direktor Knieriem am 20. Juli 1940 – kurz nach dem Sieg über Frankreich – an die Nazi-Regierung schrieb, und der die Mechanismen entwirft, mit denen die IG Farben ihre Schlüsselstellung in Europa zementieren wollte. Der IG Farben-Brief nennt eine einheitliche europäische Währung, einheitliche europäische Gesetze und sogar ein europäisches Gerichtssystem – all dies unter der Kontrolle der Nazi/IG Farben-Koalition.

In Auschwitz baute die IG Farben den größten Industriekomplex Europas zur Produktion von Chemikalien und Sprengstoff für die Ostfront des 2. Weltkriegs. Dieser 24 Quadratkilometer große Komplex wurde – genau wie die massive Ausweitung der in der Nähe liegenden KZs als Reservoir für Sklavenarbeit – mit Krediten in Höhe von fast einer Milliarde Reichsmark durch die Deutsche Bank finanziert.

Die Pharma-Sparte von Bayer nutzte Tausende Gefangene in tödlichen Experimenten, um ihre patentierten Chemieprodukte als „Chemotherapie“ zu testen.

Während der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse wurden 24 Manager der IG Farben wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt, und viele von ihnen wurden verurteilt.

Der US-amerikanische Staatsanwalt Telford Taylor fasste beim Nürnberger Prozess die Rolle des Chemiekartells folgendermaßen zusammen: Ohne die IG Farben wäre der II Weltkrieg nicht möglich gewesen.

Sechs lange Jahrzehnte über waren die Dokumente des Nürnberger Prozesses gegen die Manager des IG Farben-Kartells in den Archiven verschwunden. Im Juli diesen Jahres bekam unsere Stiftung Zugang zu diesen Dokumenten und veröffentlichte mehr als 40.000 Seiten über diesen wichtigen Prozess im Internet. Von jetzt an kann jeder, Schüler genauso wie Erwachsene, überall auf der Welt diese wichtigen Dokumente lesen und studieren.

Mit dem Beginn des Kalten Krieges wurden einige der in Nürnberg angeklagten und verurteilten IG Farben-Manager wieder in die höchsten Positionen der deutschen Industrie berufen. Karl Wurster, Vorstandsvorsitzender von Degesch – dem Hersteller des Zyklon B für die Gaskammern von Auschwitz – wurde Direktor von BASF.

Fritz ter Meer, Direktor von Bayer und IG Farben, der in Nürnberg wegen der hier in Auschwitz begangenen Verbrechen des Völkermords und der Sklaverei verurteilt worden war, wurde nach nur vier Jahren aus der Haft entlassen. Zehn Jahre nach seiner Verurteilung als Kriegsverbrecher in Nürnberg war er wieder Aufsichtsratsvorsitzender von Bayer.

Hans Globke war Co-Autor der Nürnberger Rassegesetze gewesen und war auch verantwortlich dafür gewesen, die neuen Gesetze eines „Großeuropäischen Reichs“ in den Ländern zu schreiben, die während des II Weltkriegs von den Nazis besetzt worden waren.

Nach dem II Weltkrieg wurde Globke Kanzleramtsminister unter Kanzler Adenauer. Als „graue Eminenz“ kontrollierte er, ohne jegliche parlamentarische Überwachung, praktisch alle Bereiche des politischen Lebens im Nachkriegsdeutschland, vom Geheimdienst bis zur Fortführung der Pläne des Öl-Pharma-Kartells zur Eroberung Europas unter der neu geschaffenen Europäischen Union bzw. ihren Vorläufern.

Walter Hallstein, ein prominenter Juraprofessor unter den Nazis, sagte 1939 in einer Rede: „Eines der wichtigsten Gesetze [in den besetzten europäischen Ländern ] ist das ‚Schutzgesetz deutschen Bluts und deutscher Ehre’ …“

1957 wurde derselbe „Blut und Ehre“ – Jurist der Schlüsselarchitekt der EU-Grundstruktur und der erste Leiter der „Europäischen Kommission“ – des Exekutivorgans der EU, das von Anbeginn an geschaffen worden war, um Europa außerhalb jeglicher demokratischer Kontrolle zu regieren.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Nazis und IG Farben-Vertreter die Europäische Kommission als „Politbüro“ der Nachkriegsherrschaft des Pharma-Kartells über Europa konzipierten.

Als direktes Ergebnis des Einflusses dieser Interessen haben die Entscheidungen des Europaparlaments kaum einen Einfluss auf die Gesetze und so genannten „EU-Direktiven“, die den 400 Millionen Bewohnern Europas von der „Europäischen Kommission“ aufgezwungen werden.

Gleichzeitig sind die Wahlen zum Europaparlament nicht viel mehr als eine Maskerade, ein Betrug an den Menschen Europas, denen die EU-Struktur als demokratisches System dargestellt wird.

Die Grundlage jeder Demokratie ist die Herrschaft des Volkes. Wenn die Regierungsmacht nicht länger vom Volkswillen kontrolliert wird, wird die Demokratie zur Diktatur.

Heute liegt der Schatten der IG Farben immer noch über Europa. Die Ziele der IG Farben-Nachfolger werden heute von Öl- und Pharma-Multis anderer europäischer Länder mit verfolgt. Doch bleiben diese Ziele dieselben wie die der IG Farben während des II Weltkriegs: einen europäischen Markt von „Lissabon bis Sofia“ mit patentierten Medikamenten und anderen patentierbaren High-Tech-Produkten zu schaffen und zu kontrollieren.

Die riesigen Bereiche, die diese Konzerninteressen heute zu kontrollieren versuchen, dehnen sich auf immer größere Bereiche der Gesellschaft aus und betreffen jedes einzelne Leben auf unserem Kontinent. Sie schließen Patente auf Gene ein – um die direkte Kontrolle über Vererbung und Leben zu gewinnen – und Patente auf genetisch modifizierte Pflanzen mit dem Ziel, die Kontrolle über unsere tägliche Ernährung zu erlangen.

Die Bekannteste unter den Industrien, die Kontrolle über unser aller leben zu erlangen suchen, ist das „Pharma-Geschäft mit der Krankheit“. Wie bereits erwähnt, gründet diese Industrie auf dem Versprechen von Gesundheit, doch ihre gesamte Existenz hängt von der Ausbreitung von Krankheiten als Märkte ab. Heute wissen wir, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Immunschwächekrankheiten und andere Krankheiten weitgehend verhindert werden können. Ihre vorsätzliche Aufrechterhaltung für den Gewinn von Konzernen im Pharma-Geschäft stellt ein Verbrechen dar.

Als Konsequenz der unethischen Geschäftspraxis dieser Industrie hat die Zahl der Opfer dieses betrügerischen Geschäftsmodells die Zahl von einer Milliarde überschritten und damit die Zahl der Opfer aller kriege der Menschheit zusammen genommen.

Unter dem Vorwand des Kampfs gegen den Terrorismus hat dieselbe Europäische Kommission soeben eine Direktive verabschiedet, die Europa in einen „Orwell-Kontinent“ verwandeln wird. Dieser EU-Direktive nach werden von jetzt an alle Telefonnummern, die Sie anrufen, alle E-Mail-Adressen, die sie kontaktieren, gespeichert. Und nicht nur von Ihnen, sondern aller 400 Millionen Menschen in ganz Europa. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, was diese Instrumente in den Händen jener Interessensgruppen bedeuten, die in der vergangenheit ihre Macht so oft missbraucht haben.

Unser Treffen findet am Scheideweg der Geschichte statt. Die politischen Führer der führender Exportländer für pharmazeutische und petrochemische Produkte, die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland, haben bereits offen über den III Weltkrieg gesprochen und ihre Bereitschaft zum Einsatz von Nuklearwaffen erklärt.

Angesichts eines nuklearen Holocaust und dem zwangsläufig folgenden weltweiten Kriegsrecht könnten die Konzerninteressen, die schon den II Weltkrieg auslösten, ihre Macht erneut missbrauchen.

Doch können solch unaussprechliche Pläne nur in die Praxis umgesetzt werden, wenn sie im Dunkeln bleiben, wenn wir nicht offen darüber reden – und wenn wir ihnen gegenüber gleichgültig bleiben.

Wenn diese Pläne ans Tageslicht gezerrt werden, können sie nicht mehr ausgeführt werden. Von heute an könnte ein solch unausdenkbarer Krieg, selbst wenn er von diesen Interessen begonnen würde, nicht mehr gewonnen werden, denn die ganze Welt würde mit dem Finger auf sie zeigen.

Wir sind hier zusammen gekommen, weil Auschwitz ein Symbol für eins der größten Verbrechen der Menschheit ist.

Indem uns die „Stafette des Lebens“ übergeben wird, versprechen wir, dass wir nicht ruhen werden, bis Auschwitz ein „Tor zur Zukunft“ geworden ist.

Nur wenn wir die Konzerninteressen hinter dem II Weltkrieg klar benennen, werden diese und zukünftige Generationen in der Lage sein, den Frieden auf unserem Planeten zu bewahren. Nur wenn wir das „Geschäft mit der Krankheit“, mit unserer Nahrung, mit den fossilen Energieträgern als größtes Hindernis für eine bessere Welt identifizieren, werden wir in der Lage sein, eine solche Welt der Gesundheit, des Friedens und der Menschenrechte zu schaffen.

Als ersten Schritt werden wir die „Verfassung für ein Europa für die Menschen und von den Menschen“ von Ihnen nehmen, den Überlebenden von Auschwitz als den glaubwürdigsten Hütern der Erinnerung unserer Zeit, und sie nutzen, um ein Europa für die Menschen und von den Menschen zu schaffen.

Mit dieser „Stafette des Lebens“, die Sie uns heute überreichen, rufen wir jetzt alle und jeden auf, sich uns anzuschließen, alt und jung in Ost und West, Menschen wie Organisationen.

Schließt Euch uns an, um eine „Bewegung des Lebens“ zu schaffen, die die „Stafette des Lebens“ und die Erinnerung an Auschwitz weiter trägt und sie nutzt, um eine Welt der Gesundheit und des dauerhaften Friedens zu schaffen.

Interview mit August Kowalczyk


Dr. Niedzwiecki: Ich möchte Sie bitten, einige Worte an junge Menschen zu richten: Was denken Sie über die neuen Informationen? Was ist Ihrer Meinung nach für die junge Generation wichtig? – Sollte sie sie prüfen, studieren oder sollte sie versuchen, die Zukunft auf der Grundlage dieses Wissens aufzubauen?

August Kowalczyk: Heute hatte ich Gelegenheit, über einen langen Lernprozess zu sprechen, der über 60 Jahre gedauert hat. Wir, die Opfer der Nazis, die Opfer des Zweiten Weltkriegs, haben unser Wissen im Lauf dieser Jahre vermehrt. Ein Wissen, das anfangs nur die Lebenserfahrung einfacher Menschen zu sein schien.

Im Lauf der Jahre bemühten wir uns darum, Bildung zu erlangen. Wir suchten auch nach Dokumenten. Durch diese Tätigkeit wuchs unser Wissen und wir dachten darüber nach, wie wir unser Wissen und unsere Erfahrungen miteinander verknüpfen konnten und wie wir es am besten an andere Generationen weitergeben.

Was ist die beste Möglichkeit, es an verschiedene Menschen weiterzugeben? Ich hatte Vertrauen in den hohen erzieherischen Wert unserer Erfahrungen, aber für eine weltumspannende Maßnahme war es nicht ausreichend.

Als das Internet in unser Leben trat, war für mich klar, dass sich etwas ändern würde. Unser gesamtes Leben änderte sich in Bezug auf die Erziehung. Heute braucht man nur einen Knopf zu drücken und man erhält Zugang zu jeder Menge Informationen, manchmal sind es viel zu viele.

Es gibt einen Punkt, der Dr. Rath und mich verbindet. Es ist unsere „Beziehung” zur IG Farben.

Dr. Rath ergänzt sein Wissen über die IG Farben jeden Tag und nicht nur durch meine Verbindungen und Beobachtungen von der Vergangenheit. Er nutzt die Möglichkeit, auf sehr selten besuchte Archive zuzugreifen, in denen alle diese Dokumente zur Verfügung stehen. Es existieren Dokumente, welche die maßgebliche Rolle der IG Farben und der Menschen, die hinter ihr standen und auf verschiedenen Internetseiten für ihre Taten identifiziert werden, beweisen.

Wenn wir die ganze Geschichte erfahren wollen und versuchen, die Geschichte zu leben, dann sollten wir es nicht beim Anschauen von Filmen wie „Stawka wieksza niz zycie” belassen. Wir müssen auch die Informationen auf Internetseiten nutzen, die sehr interessant, überraschend und spannend sind, fast wie Kriminalromane, oder die Traurigkeit und Bitterkeit verdeutlichen und all das mit denselben Gesichtern hinter dem Vorhang des neuen Europas in Verbindung bringen.

Dr. Niedzwiecki: Wie bewerten Sie die Tatsache, dass alle diese wichtigen Dokumente über 60 Jahre lang versteckt wurden und dass sich niemand für die IG Farben interessierte?

August Kowalczyk: Wir haben so viele wichtige Dokumente, die besonders für uns Polen sehr interessant sind. Zum Beispiel Sikorski – das ist bis heute ein großes Geheimnis – und all diese Wahrheiten über die „Feinde aus dem Osten”. Diese Dinge sind nicht bekannt.

Ich gehe nicht zu weit, wenn ich sage, dass jemand das absichtlich getan hat; dass jemand sie in der untersten Schublade versteckt hat.

Es bedurfte schon eines klugen Menschen mit dem Wunsch, die Wahrheit herauszufinden, und alle diese wichtigen Tatsachen aus der Vergangenheit, um diese Dokumente hervorzuholen und zu veröffentlichen. Nun kann sich jeder Bürger dieser Welt ein eigenes Bild davon machen.

Vielen Dank.

Appell für ein Europa für Menschen – von Menschen


Präambel


Wir, die Überlebenden des Holocausts – gebrandmarkt als Sklaven durch die Nummern, die uns in den deutschen Konzentrationslagern der Nazis eintätowiert wurden – spüren, dass die Zeit flieht. Die Welt ist zunehmend abweisender geworden gegenüber unserem Zeugnis von Hunger und Not, von vernichtender Sklavenarbeit, von Krieg und Hass und anderen Nazi-Verbrechen.

Wir haben die wachsende Wahrnehmung einer wunderbaren Idee von einem neuen Europa erleben dürfen. Dieses Europa sollte auf den Erinnerungen an die Vergangenheit aufbauen – der Erinnerung als einem fundamentalen Leitbild für ein Europa für Menschen von Menschen.

Doch wir beobachten immer mehr Verstöße gegen dieses Leitbild.

In der Geschichte Europas waren es die Grundrechte des Menschen auf Gesundheit und Leben, gegen die am häufigsten verstoßen wurde. Allein im letzten Jahrhundert forderten zwei Weltkriege das Leben von über 100 Millionen Menschen.

In dem Reigen der Ereignisse, der das Bild Europas prägte, ragte ein Ort als Symbol für Leid und Tod heraus: das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis von Auschwitz-Birkenau.

Hunderttausende von Männern und Frauen aus allen Teilen Europas, die in Konzentrationslagern gefangen gehalten wurden, ließen ihr Leben als Arbeitssklaven im Namen der Gier von Großkonzernen. Weitere Zehntausende ließen ihr Leben bei pseudomedizinischen Experimenten, die an Häftlingen durchgeführt wurden, um Patente für diverse Arzneistoffe im Auftrag verschiedener Pharmaunternehmen der IG-Farben-Gruppe anmelden zu können.

Heute geschieht der Aufbau eines neuen Europas zu einer Zeit, in der wir, die „Zeitzeugen”, immer noch Zeugnis von den Folgen der Missachtung von Menschenleben und menschlicher Bedürfnisse ablegen.

Unser Leben wurde in einer Zeit geformt, als das Leben eines Menschen keinen Wert besaß und ein Sklave nur zum Arbeiten diente. Die unumschränkten Eigentümer dieser Menschen waren nicht unbedingt die SS-Männer, sondern die Hörigen des Geldes und der Macht der IG Farben Auschwitz.

Deshalb fühlen wir uns verantwortlich für den Aufbau eines neuen Europas für Menschen und durch Menschen.

Dies ist keine Frage der politischen Einstellung


Dies ist unser Appell zum Gedenken


Dies ist unser Appell zum Leben


Für vernünftiges Denken


Für ein Europa für Menschen und von Menschen


Für eine Stafette des Gedenkens


Für eine Stafette des Lebens.


Wir dürfen niemals zulassen, dass diese Stafette endet, selbst wenn hinter den Vorhängen des neuen Europas merkwürdige Masken erscheinen, die den Gesichtern der IG Farben Auschwitz ähneln.

DIE VERFASSUNG DER BÜRGER VON EUROPA

Zu den Grundrechten des Menschen gehören das Recht auf Gesundheit und Leben. Diese Rechte werden nicht nur durch militärische Auseinandersetzungen gefährdet, sondern auch durch wirtschaftliche Interessen und die zunehmenden Versuche von Konzernen, den Körper des Menschen und sein Wissen als exklusives Eigentum und Profitquelle für sich auszubeuten.

DESHALB FORDERN WIR ALS UNVERÄUSSERLICHE RECHTE FÜR JEDEN EUROPÄER:

DAS RECHT AUF GESUNDHEIT Unsere Gesundheit und unser Körper sind unser wertvollster Besitz. Sie dürfen nicht als Markt für patentierte Arzneimittel oder jede andere Form von Kommerz ausgebeutet werden. Die Ausbreitung von Krankheiten als Märkte für Arzneimittel ist verfassungswidrig.

Jedes Gesundheitswesen, das sich auf diese Prinzipien stützt und sie propagiert, sollte verboten werden.

DAS RECHT AUF LEBEN Das Genom des Menschen ist die Matrize des Lebens und die biologische Grundlage unserer Existenz; es gehört allen Menschen. Bestrebungen, sich diesen genetischen Code anzueignen mit dem Ziel, den menschlichen Körper oder Teile davon nachzubauen, zu verkaufen und zu manipulieren, um damit Unternehmensprofite zu erzielen, sind verfassungswidrig und deshalb verboten.

DAS RECHT AUF NATÜRLICHE NAHRUNGSMITTEL Die genetische Information aller Pflanzen und der Früchte, die seit Jahrtausenden auf unseren Feldern und in unseren Gärten wachsen, gehören allen Menschen. Die Manipulation und Veränderung des genetischen Codes von Pflanzen mit dem Ziel, diese zu patentieren und globale Marktmonopole zu schaffen, birgt die Gefahr in sich, dass unsere Nahrungsmittelversorgung von Unternehmensinteressen gesteuert wird. Wie bei der Gesundheit und beim Leben führt die Monopolisierung von Nahrungsmitteln zur Kontrolle ganzer Gesellschaften.

DERARTIGE AKTIVITÄTEN SIND VERFASSUNGSWIDRIG Der Grund, warum diese Grundrechte des Menschen noch nicht universell anerkannt sind und angewendet werden, ist in der Patentierung zu suchen. Patente sind das wirtschaftliche Instrument zur Aufblähung der Erträge aus Investitionen für ganze Industriezweige, einschließlich der Sparten, die einen direkten Einfluss auf die Gesundheit und das Leben des Menschen haben.

DAS LEBEN DARF NICHT PATENTIERBAR SEIN Damit dieses Prinzip durchgesetzt werden kann und die Gesundheit und das Leben dieser und zukünftiger Generationen von Europäern geschützt ist, werden Patente auf den Gebieten Gesundheit, Leben und Nahrung für verfassungswidrig erklärt.

Wir rufen die BÜRGER von Europa, die diese vorgeschlagene VERFASSUNG FÜR DIE BÜRGER VON EUROPA lesen werden, auf, sie durch ihre Unterschrift zu unterstützen.

DIE IDEE EINES EUROPAS FÜR MENSCHEN UND VON MENSCHEN Diese vorgeschlagene Verfassung dient als Entwurf für die Definition der Grundrechte des Menschen in Europa, zu denen auch das Recht auf eine gesunde Umwelt, der Respekt vor der Würde des Menschen und der Schutz sozialer Werte gehören.

Wir geben diesen Appell an die Bürger von Europa weiter. Sie sind die eigentlichen Bewahrer des Andenkens, sie tragen das historische Andenken von Generation zu Generation und werden die Staffel des Gedenkens und die Staffel des Lebens fortsetzen.

Unterzeichnete ÜBERLEBENDE gemeinsam mit den BEWAHRERN DES ANDENKENS

Download:
CALL FOR A EUROPE FOR THE PEOPLE – BY THE PEOPLE [PDF, Englisch, 29kB]