Pflanzenvernichter Glyphosat im Urin der meisten Amerikaner gefunden

Im Jahr 2015 klassifizierte die Internationale Agentur für Krebs­forschung der Welt­gesund­heits­organisation Glyphosat offiziell als »⁠wahrscheinlich krebserregend für den Menschen⁠«. Diese Einstufung war ausschlaggebend für die Einreichung von rund 138 000 Klagen im Zusammenhang mit Glyphosat in den Vereinigten Staaten gegen Bayer. Die Fälle gegen dieses multinationale Pharma- und Chemie­unter­nehmen sind darauf zurückzuführen, dass Bayer 2018 Monsanto übernommen hat, den Hersteller des Unkrautvernichtungsmittels Roundup auf Glyphosatbasis. Etwa 107 000 der Klagen sollen inzwischen beigelegt worden sein und Bayer 11 Milliarden Dollar gekostet haben.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Menschen mit hoher Glyphosat-Belastung ein um 41 Prozent erhöhtes Risiko haben, an einem Non-Hodgkin-Lymphom zu erkranken, einer Krebsart, die im Lymphsystem des Körpers entsteht. 2019 veröffentlichte Dokumente zeigen, dass Monsanto offensichtlich versucht hat, diese und andere schwerwiegende Folgen der Chemikalie für die öffentliche Gesundheit zu vertuschen. Sie belegen, dass das Unternehmen Ghostwriting betrieben hat, orchestrierte Angriffe gegen die Internationale Agentur für Krebsforschung unternommen hat, wissenschaftliche Daten zurückgehalten hat, Absprachen mit staatlichen Aufsichtsbehörden getroffen hat und andere unternehmerische Verfehlungen begangen hat.

Die von einer US-Anwaltskanzlei online veröffentlichten Dokumente aus dem Jahr 2019 sind Teil einer Sammlung, die als ›⁠The Monsanto Papers⁠‹ bekannt ist. Die Dokumente enthalten interne Monsanto-E-Mails, Textnachrichten, Unternehmensberichte, Studien und andere wichtige Memoranden und liefern vernichtende Beweise für das Ausmaß, in dem Monsanto offenbar versucht hat, Regulierungs­behörden und die Öffentlichkeit hinsichtlich der angeblichen Sicherheit von Roundup in die Irre zu führen.

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