Die Entscheidung der kenianischen Regierung, das Verbot der Einfuhr und des Anbaus gentechnisch manipulierter Organismen aufzuheben, war »übereilt«, sagen Aktivisten und landwirtschaftliche Lobbygruppen und fordern die »Wiedereinführung« des Verbots. [Quelle: africanews.com]
Seit 2012 waren GMO in Kenia verboten. Das Verbot diente unter anderem dem Schutz der Kleinbauern, die den Hauptteil landwirtschaftlicher Betriebe des Landes ausmachen. Die Entscheidung, das Verbot aufzuheben, folgte auf Kritik aus den Vereinigten Staaten – einem wichtigen Produzenten von GMO-Saatgut. Abgesehen von den offensichtlichen Gesundheitsrisiken befürchten Aktivisten und landwirtschaftliche Interessengruppen, dass die Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen den kenianischen Markt für amerikanische Landwirte (die hohe Subventionen erhalten) öffnen wird und dass dies die kleinen kenianischen Erzeuger schwächen wird.
Als Reaktion auf die Aufhebung des Verbots setzen sich kenianische Museen und Partner für die Erhaltung und Förderung einheimischen Saatguts ein, da die einheimischen Formen nun gefährdet seien. Außerdem hat der kenianische Anwalt Paul Mwangi gegen die Aufhebung des Verbots geklagt, da es verfassungswidrig sei, die Ernährungssicherheit im Lande gefährde und gegen das Recht auf Lebensmittel von akzeptabler Qualität verstoße, das in Artikel 43 der kenianischen Verfassung garantiert ist. Mwangi argumentiert auch, dass Kenia dadurch von europäischer Technologie abhängig würde, was wiederum den Grundsätzen der Unabhängigkeit des Landes zuwiderliefe.
In diesem Artikel auf unserer Webseite erfahren Sie, wie Insekten gegen gentechnisch veränderte Pflanzen rasch Resistenzen entwickeln – ein schwerer Rückschlag für die Biotech-Industrie.