Die meisten Frauen wissen, dass Brustkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen zählt und sie somit ein gewisses Risiko tragen, im Laufe ihres Lebens an dieser Krebsform zu erkranken. Zu diesem Bewusstsein haben nicht zuletzt die zahlreichen Kampagnen beigetragen, die über mögliche Risikofaktoren, aber auch vorhandene Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs aufklären. Dennoch – nach jahrzehntelanger Anwendung dieser Diagnoseverfahren bei Millionen Frauen stellen sich zunehmend Zweifel ein, ob diese Maßnahmen angesichts der fast epidemieartigen Verbreitung von Brustkrebs überhaupt hilfreich sind. Tatsache ist, dass viele Gesundheitsexperten der Empfehlung zur jährlichen Mammographie- Untersuchung für Frauen über 40 inzwischen kritisch gegenüber stehen.
Eine aktuelle Studie1, die im British Medical Journal veröffentlicht wurde, berichtet, dass das routinemäßige Mammographie-Screening keine signifikante Senkung der Todesfälle durch Brustkrebs bewirken konnte. Grundlage dieser Studie war eine 25-jährige Untersuchung mit fast 90.000 Studien-Teilnehmerinnen. Bei 22 Prozent der Frauen, die am Mammographie-Screening teilnahmen, wurde ein Tumor überdiagnostiziert und unnötig behandelt. Das bedeutet, dass eigentlich gesunde Frauen sich wiederholt Mammographien, Biopsien, Operationen und anderen aggressiven Therapieverfahren unterziehen mussten, die ihrer Gesundheit eher schadeten und nicht notwendig gewesen wären.
Neben den bei Brustkrebs angewendeten Diagnoseverfahren sind auch CT-Scans und Röntgen- Untersuchungen bei Krebserkrankungen der Lunge und Schilddrüse kontrovers diskutierte Themen. Die derzeit angewendeten Screening- Programme haben ihr eigentliches Ziel, die Todesfälle durch diese Krebsarten deutlich zu reduzieren, bislang nicht erreicht. Wie bei Brust- und Prostatakrebs ist auch bei diesen Krebsarten ein unverhältnismäßig starker Anstieg der Diagnoseund Behandlungsraten im sogenannten „Frühstadium“ zu beobachten, was – logischerweise – die Gefahr einer Überdiagnostizierung und unnötigen Behandlung in sich birgt.
Verschiedene Faktoren geben Aufschluss über den individuellen Nutzen einer Mammographie. Die allgemeine Empfehlung für alle Frauen über 40, sich einmal im Jahr einer Mammographie-Untersuchung zu unterziehen, birgt aufgrund der wiederholten Strahlenbelastung gesundheitliche Gefahren. Da das Gewebe in der Brust eine kontinuierlich hohe Zellaktivität aufweist, ist dieses Organ gegenüber Strahlungsschäden besonders empfindlich. Z. B. kann die Strahlenbelastung durch eine Mammographie 75 Röntgenaufnahmen des Brustkorbes entsprechen. Weitere strahlenempfindliche Organe sind Schilddrüse, Knochenmark sowie die Verdauungs- und Fortpflanzungsorgane.
Wir haben in einem Übersichtsartikel2 die Risiken verschiedener Screening-Technologien zusammengefasst und dargelegt, wie Mikronährstoffe die Zellen des Körpers vor Strahlenbelastungen schützen.
Die Notwendigkeit einer Mammographie sollte jede Frau mit ihrem Facharzt individuell abklären, um die Gesundheitsrisiken dieses Diagnoseverfahrens so gering wie möglich zu halten. Außerdem ist es enorm wichtig, für eine optimale tägliche Zufuhr von Mikronährstoffen zu sorgen. Auf diese Weise können die Gesundheitsrisiken strahlendiagnostischer Untersuchungen bereits im Vorfeld minimiert werden.
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