Ansprache von Dr. Rath gegen das pharmazeutische/petrochemische Kartell
Juni 15, 2003
Eine gesunde Welt ist möglich
Juni 15, 2003

Rede von Dr. Matthias Rath in Den Haag am 15. Juni 2003 zum Abschluss des Tages

Abschlußrede von Dr. Matthias Rath,
beim „Haager Tribunal“,
Sonntag, 15. Juni 2003 in Den Haag

Wir sind nun am Ende einer wahrhaft bemerkenswerten Konferenz angelangt. Der heutige Tag – und davon bin ich felsenfest überzeugt – wird den Lauf der Welt wieder etwas verändern. Sie werden sich vielleicht erstaunt umblicken und fragen: „Wie kann Dr. Rath eine solche Behauptung aufstellen?“ Und ich antworte: „Weil die Wahrheit hier in diesem Raum ist.“ Ganz gleich, wie viele Menschen heute hier sind, ganz gleich, wie viele Menschen gestern hier waren – die Wahrheit liegt in jedem unserer Atemzüge.

Ich habe mit Ihnen über die Angst gesprochen, die nicht nur Sie überwinden mussten und die die Menschen, die zu Hause geblieben sind, in diesen Tagen beschäftigt, über die Einschüchterungsversuche der anderen Seite, die unseren ganzen Planeten manchmal wie ein Schild umgeben, den es gilt zu durchbrechen. Auch ich muss das tun.

Als ich diesen Kampf aufgenommen und mich verpflichtet habe, das Lebenswerk von Linus Pauling weiterzuführen, musste ich eine ganz bewusste Entscheidung treffen, nämlich was das letztendlich bedeuten würde. Und das habe ich getan. Blicken Sie zurück und machen Sie sich deutlich, was wir schon alles geschafft haben. Wir haben mit unserer Botschaft Hunderttausende auf der ganzen Welt erreicht. Die Internet-Seiten unserer Health Foundation werden täglich von Regierungen, Universitäten und natürlich vielen, vielen Menschen besucht. Als wir diese Konferenz geplant haben, mussten wir verschiedene Entscheidungen treffen.

Eine davon war, ob wir offen sagen, dass wir über Auschwitz reden wollen. Und es gab einige Leute, die sagten, dass sie nicht gekommen seien, weil wir zurückschauten. Jeder in diesem Raum, der Herrn Kowalczyk heute morgen gehört hat, weiß, warum es die richtige Entscheidung war, warum wir auch zurückblicken müssen, warum wir nur etwas an der Geschichte dieses Planeten ändern können, wenn wir diese Geschichte auch verstehen. Diejenigen, die nicht die Fehler der Vergangenheit analysieren, sind dazu verurteilt, sie zu wiederholen. Das unterscheidet uns von anderen Menschen. Ich möchte jedem hier danken, drinnen wie draußen, der mitgeholfen hat, damit diese Konferenz überhaupt zu Stande kommen konnte, trotz aller Schwierigkeiten, mit denen wir zu kämpfen hatten: Ursula, Jan, Aleksandra, Helene, allen Gästen, die hier sind, den Patienten und allen von Ihnen, die gekommen sind.

Ich tue das auch, um Ihnen zu sagen, dass ich weiß, dass ich nicht allein bin. Und ich danke Ihnen dafür. Wenn ich die gegenwärtige Situation analysieren soll, so blicke ich zurück in der Geschichte. Ich gehe 500 Jahre zurück in eine Zeit, als die Niederlande, Deutschland, Polen und ganz Europa im finsteren Mittelalter lebten. Die Menschen konnten weder lesen noch schreiben. Sie unterschieden sich nur durch den aufrechten Gang von den Tieren auf ihren Höfen. Das war der einzige Unterschied. Dann wurde der Buchdruck erfunden. Die Bibel wurde aus unverständlichem Latein in eine gesprochene Sprache übersetzt.

Und plötzlich konnten Millionen von Menschen lesen und schreiben lernen. Den Adligen, den Machthabern der damaligen Zeit über weltliche und geistliche Güter, hat das nicht gefallen. Sie wussten, wenn die Menschen ihr Recht in Anspruch nehmen, ein Leben als menschliche Wesen zu führen, indem sie lesen und schreiben können, erhalten sie Macht und Wissen – und sie kannten diese Macht. So war es nicht weiter überraschend, dass die ersten Druckereien, die übersetzte Bibeln herausbrachten, von den weltlichen und geistlichen Herrschern zerstört wurden. Sie wollten ihr Privileg des Wissens auf keinen Fall verlieren. Haben sich die Menschen davon beeindrucken lassen? Natürlich nicht! Abends haben sie bei Kerzenlicht in ihren Hütten Bücher gelesen und auch den Kindern vorgelesen, um ein für allemal das finstere Mittelalter zu verlassen. Innerhalb von 80 Jahren, von 1520 bis 1600, sank die Zahl der Menschen in Europa, die weder lesen noch schreiben konnten, von anfangs 80 % auf 20 %.

Millionen von Menschen haben also innerhalb weniger Jahrzehnte ihren Geist befreit und wurden zu menschlichen Wesen. Wie aber haben die Herrscher dieser Zeit reagiert? Haben sie gesagt: „Großartig, darauf haben wir gewartet. Hier habt ihr alles, was ihr wollt. Hier ist das Paradies, hier ist unser Tisch, hier ist unser Parlament – all das teilen wir mit euch.“ Natürlich nicht. Sie begannen 1618 einen Krieg, der 30 Jahre dauerte und halb Europa zerstörte, um das Rad der Geschichte zurückzudrehen, um das finstere Mittelalter mit seiner geistigen Dunkelheit wieder aufleben zu lassen. Und das ist genau die Situation, in der wir uns heute befinden. Und wieder muss eine Befreiung stattfinden. Wenn Sie die Vorträge von Dr. Niedzwiecki gestern und heute gehört haben, wissen Sie, dass sie beinahe jede Krankheit angesprochen hat, über die Sie täglich, am Wochenende, beim Kartenspielen oder beim Sport mit Ihren Freunden und Ihrer Familie reden. Jede Krankheit, über die Sie im letzten Monat gesprochen haben, gehört endlich der Vergangenheit an, wenn dieses Wissen zur Anwendung kommt. Das ist die aktuelle Situation. Das ist die Macht, die wir besitzen.

Das ist die Offensive, in der wir uns befinden. Nicht nur hier in Europa, sondern auch in den Entwicklungsländern. Tuberkulose, Aids – alle diese Krankheiten, die nicht nur Tod und Elend bringen, sondern in diesen Ländern auch dafür sorgen, dass die Armut nicht ausstirbt. Niemand, der die Geschichte von Herrn Kowalczyk gehört hat, niemand, der die Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs liest, wird daran zweifeln, dass diese Hand voll Interessengruppen mit großer finanzieller Macht bereit sind, den gesamten Planeten in ihren eigenen Abgrund mitzureißen. Hören Sie auf meine Worte. Diese Kriege sind kein Zeichen von Stärke. Sie sind ein Zeichen der schieren Verzweiflung. Sie sind ein Kompliment für uns, die Pioniere einer neuen Zeit, die die Nachricht verbreiten, dass die Krankheiten, an denen die Menschen heute noch wie die Fliegen sterben, in künftigen Generationen unbekannt sein werden. Denn ohne uns müssten sie all das gar nicht tun. Wenn Sie also heute nach Hause fahren oder fliegen, dann sollten Sie dieses Bewusstsein mitnehmen, das wir alle in Zukunft wie die Luft zum Atmen brauchen werden. Es gibt immer wieder Freiheitsbewegungen in der Geschichte dieses Planeten.

Es gab die Bürgerrechtsbewegung von Martin Luther King. „Wir werden siegen“ – und das taten sie schließlich auch in beachtlichem Umfang. Es gab die Freiheitsbewegung gegen die Apartheid in Südafrika. Denken Sie nur daran, wie lange dieser Kampf gedauert hat: 20, 30 Jahre. Mandela war 26 Jahre im Gefängnis. Und sehen Sie, was geschehen ist. Und was unsere Freiheitsbewegung von diesen gigantischen Erfolgen für die Menschheit unterscheidet, ist, dass unser Erfolg noch viel größer sein wird. Diese Befreiungen waren regional begrenzt. Im ersten Fall handelte es sich um die Vereinigten Staaten, die Gleichberechtigung zwischen Schwarz und Weiß. Ein Mensch, eine Stimme. Später das gleiche Prinzip in Südafrika, wo das Verhältnis der Bevölkerung umgekehrt war: mehr schwarze Menschen als weiße. In beiden Fällen jedoch handelte es sich um nationale bzw. regionale Ereignisse. Die Freiheit für die Gesundheit des Menschen und die Befreiung vom Geschäft mit der Krankheit, vom täglichen Töten, vom Völkermord ist die größte Freiheitsbewegung in der Geschichte. Und sie ist sogar noch größer als die Befreiung, die vor 500 Jahren stattgefunden hat, weil sich diese Befreiung auf Europa beschränkt hat. Und was haben wir nicht alles erreicht, indem wir diese Kämpfe gewonnen haben.

Ohne die Fähigkeit, lesen und schreiben zu können, ohne den Kampf unserer Vorfahren vor 500 Jahren würden wir noch immer im finsteren Mittelalter leben. Wir haben ihnen also sehr viel zu verdanken. Wissenschaft, Demokratie, das Internet, alles, auf das wir heute stolz sind, wäre nicht möglich gewesen ohne die Fähigkeit der Menschen, sich zu entwickeln, weil sie lesen und schreiben und intelligente Entscheidungen treffen können. Und wie viel Geld haben wir befreit. All das Geld, das sinnlos für Ablasszettel ausgegeben wurde, das Geld, das für den Einzug in den Himmel nach dem Tod bezahlt werden musste, ein Milliardengeschäft vor 500 Jahren. Wie viel besser hätte das ganze Geld eingesetzt werden können. Alles kam in den „Gemeinen Kasten“. In Wittenberg gibt es noch heute eine Holzkiste, in die das Geld geworfen wurde, das frei geworden war. Durch die Beendigung dieser sinnlosen Zahlungen für nichts als den Reichtum einiger weniger. Stellen Sie sich vor, wie viele Milliarden von Euro frei gesetzt werden könnten, wenn all das, was Sie heute erfahren haben, angewendet würde, wie viel Geld die Krankenversicherungen sparen würden.

Wir könnten die Kosten auf ein Drittel, vielleicht sogar ein Viertel des derzeitigen Stands senken. Und wir könnten schließlich die wirklich wichtigen Aufgaben der Menschheit in Angriff nehmen. Frieden, Gesundheit und mehr soziale Gerechtigkeit zwischen Nord und Süd. Das ist auch der Grund, weshalb dieser Tag nicht nur mit einer Aufzählung all dessen, was falsch ist, endet, sondern mit der „Verfassung für eine gesunde, friedliche und sozial gerechte Welt“. Bevor ich diese Verfassung verlese, möchte ich unsere Gäste und die Patienten auf die Bühne einladen, damit wir diesen Moment gemeinsam genießen. Würden Sie bitte auf die Bühne kommen und diesen Augenblick mit mir teilen?

Das ist, wofür wir uns einsetzen. Das ist, wofür wir arbeiten. Es ist keine Verfassung, die von mächtigen Männern erstellt wurde, um ihre Privilegien aufrechtzuerhalten, die uns Gesundheit vorenthalten, die uns in Kriege stürzen und die die Ungerechtigkeit auf diesem Planeten fördern. Es ist eine Agenda, die von den Menschen für die Menschen verfasst wurde. Die Agenda der Menschen, eine Verfassung für eine neue Welt, in der Frieden, Gesundheit und soziale Gerechtigkeit herrschen und in der die Menschheit zu Beginn des dritten Jahrtausends an einem Scheideweg steht. Auf der einen Seite gibt es die Interessen der sechs Milliarden Menschen, die zur Zeit auf der Erde leben. Und aller künftigen Generationen, denen wir ein würdevolles und gesundes Leben in einer friedlichen Welt wünschen. Auf der anderen Seite gibt es eine kleine wirtschaftliche Interessengruppe, die diese Grundrechte der Menschen aus einem einzigen Grund leugnet: aus finanzieller Habgier.

In dieser Situation haben wir, die Menschen der Welt, die Wahl. Entweder akzeptieren wir weiterhin das Joch dieser Investitionsindustrien, die uns Kriege und Krankheiten aufzwingen, oder wir befreien uns von dieser Bürde und schaffen eine Welt, die von den Prinzipien des Friedens, der Gesundheit und der sozialen Gerechtigkeit bestimmt wird. Wir, die Menschen der Welt, erkennen, dass wir niemals zuvor in der Geschichte enger zusammengestanden haben, um den Frieden zu schützen, das Investitionsgeschäft mit der Krankheit zu beenden und denjenigen Gerechtigkeit zu bringen, denen aus Profitgier Frieden und Gesundheit vorenthalten werden. Aus diesem Grund haben wir, die Menschen aus Ost und West, Nord und Süd, aus reichen und aus armen Ländern, beschlossen, eine Welt des Friedens, der Gesundheit und der sozialen Gerechtigkeit für uns und die kommenden Generationen zu schaffen. Unser Fundament ist das Recht auf Frieden. Wir, die Menschen der Welt, sind entschlossen, unser Recht auf Frieden mit allen verfügbaren Mitteln zu verteidigen.

Im Zeitalter der Massenvernichtungswaffen ist Krieg nicht länger eine Möglichkeit, um internationale Konflikte beizulegen. Wir werden sicherstellen, dass diejenigen, die Kriege ohne ausdrückliches völkerrechtliches Mandat führen, zur Verantwortung gezogen und vor Gericht gestellt werden. Wir werden nicht ruhen, bevor dieses Ziel erreicht ist, weil wir wissen, dass dies der einzige Weg ist, um unseren Planeten vor der Zerstörung zu bewahren. Wir, die Menschen der Welt, sind entschlossen, unser Recht auf Leben mit allen friedlichen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, zu verteidigen. Wir werden nicht ruhen, bevor alle Faktoren auf unserem Planeten beseitigt sind. Wir werden Hunger, Fehlernährung und andere Faktoren bekämpfen, die jedes Jahr Millionen von Menschen, darunter auch Säuglinge und Kinder, töten. Wir werden auch dem Investitionsgeschäft mit der Krankheit ein Ende bereiten, aufgrund dessen bereits mehr Menschen an vermeidbaren Krankheiten vorzeitig gestorben sind als in allen Kriegen zusammen, die die Menschheit je erlebt hat.

Wir, die Menschen der Welt, sind entschlossen, unser Recht auf Gesundheit mit allen verfügbaren Mitteln zu verteidigen. Wir werden sicherstellen, dass das Pharma-Geschäft mit der Krankheit, die absichtliche Förderung von Krankheiten aus reinem Gewinnstreben, weltweit verboten wird. Wir werden diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die bewusst Krankheiten unterstützen, sowie diejenigen, die lebensrettende Informationen über natürliche, nicht patentierbare Therapien zurückhalten. In dem Bestreben, unseren Gemeinschaften Gesundheit zu bringen und nationale Gesundheitsprogramme durchzuführen, werden wir uns auf wirksame und sichere Naturheilverfahren konzentrieren. Das primäre Ziel einer jeden Gesundheitsstrategie ist die Vorbeugung und Ausrottung von Krankheiten.

Wir, die Menschen der Welt, sind entschlossen, unser Recht auf soziale Gerechtigkeit mit allen friedlichen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, zu verteidigen. Wir werden nicht länger akzeptieren, dass zwei Drittel der Menschen auf unserem Planeten in Armut und als Analphabeten leben. Wir werden sicherstellen, dass die Ressourcen der Welt neu verteilt werden, so dass Bildung und ein würdevolles Leben für jeden Menschen auf der Erde möglich ist. Um diese Umverteilung zu finanzieren, werden wir die finanziellen Ressourcen nutzen, die durch die Beendigung des Multi-Billionen-Geschäfts mit der Krankheit und die Senkung der Ausgaben für militärische Zwecke freigesetzt werden. Wir wissen, dass dies die Grundvoraussetzung für diese wichtigen Menschenrechte ist. Diese Interessengruppen, die Krieg und Krankheit fördern, müssen den internationalen Gerichten zur Bestrafung überantwortet werden. Für den Tod von Millionen von Menschen und wegen anderer Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Damit wäre das letzte Hindernis beseitigt und die Menschen der Welt könnten das Zeitalter der Dunkelheit, in dem Krankheit, Krieg und Ungerechtigkeit herrschen, beenden und eine neue Welt schaffen, die von Frieden, Gesundheit und sozialer Gerechtigkeit geprägt ist.

Im Namen der Menschen der Welt,

Dr. Rath, 
Den Haag, 15. Juni 2003