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Wie kann man pein­li­che EU-​Do­ku­men­te ›⁠ver­schwin­den⁠‹ las­sen?

Meldung

Die Fra­ge hat die EU-​Be­am­ten jah­re­lang be­schäf­tigt, aber un­ter der Lei­tung von Kom­mis­sions­prä­si­den­tin Ur­su­la von der Ley­en scheint sie end­lich be­ant­wor­tet zu sein, und … (Spoi­ler-​Alarm!) … das Ka­bi­netts­stück be­ruht auf ei­nem Ta­schen­spie­ler­trick.
[Quelle: euobserver.com]

Kommentar

Um sich der läs­ti­gen Ver­pflich­tung zur In­for­ma­tions­frei­heit zu ent­zie­hen, ha­ben Be­am­te der Eu­ro­pä­i­schen Un­ion (EU) Do­ku­men­te hin­ter­lis­tig als »⁠kurz­le­bi­ge Kor­re­s­pon­denz für ei­nen vor­läu­fi­gen Mei­nungs­aus­tausch⁠« de­fi­niert und sie da­mit von der Er­fas­sung in of­fi­ziel­len Ver­zeich­nis­sen aus­ge­nom­men. Auf die­se Wei­se ge­lingt es Bü­ro­kra­ten, die Su­che, Iden­ti­fi­ka­tion oder Aus­wer­tung an­ge­for­der­ter Do­ku­men­te zu hin­ter­trei­ben, ob­wohl sie recht­lich da­ran ge­bun­den sind, die­se be­reit­zu­stel­len.

Die­se Vor­ge­hens­wei­se ist al­les an­de­re als ei­ne Aus­nah­me. Seit lan­gem schrei­tet die EU auf die­sem Weg der Ge­heim­hal­tung vo­ran. Der Gal­vin-​Be­richt – ver­fasst und be­nannt nach dem da­mals als In­nen­re­vi­sor tä­ti­gen EU-​Be­am­ten Ro­bert Gal­vin – kam En­de 2006 her­aus. Un­ter­sucht wur­den da­rin Aus­ga­ben und Zu­schüs­se an­hand ei­ner Pro­be von mehr als 160 EU-​Ab­ge­ord­ne­ten. Der Be­richt deck­te scho­ckie­ren­de Miss­stän­de auf. Sei­ne Exis­tenz wur­de des­we­gen lan­ge ver­tuscht. Im Fe­bru­ar 2008 er­fuhr Chris Da­vies, ein bri­ti­scher EU-​Ab­ge­ord­ne­ter da­von. Doch selbst dann blieb der In­halt des Be­richts ge­heim und nur ei­ne aus­ge­wähl­te Grup­pe von Par­la­men­ta­riern durf­te ihn in ei­nem ver­schlos­se­nen und be­wach­ten Raum ein­se­hen. Wä­re er nicht 2009 von Wiki­Leaks ver­öf­fent­licht wor­den – der Be­richt stün­de wahr­schein­lich noch heu­te un­ter Ver­schluss.

Noch schlim­mer ist, dass ein durch­ge­si­cker­ter in­ter­ner Ver­merk der Eu­ro­pä­i­schen Kom­mis­sion aus dem Jahr 2009 Be­am­te ak­tiv da­zu er­mu­tigt, In­for­ma­tio­nen vor der Öf­fent­lich­keit zu ver­ber­gen. In dem von der Han­dels­ab­tei­lung der Kom­mis­sion her­aus­ge­ge­be­nen Me­mo wird den Be­am­ten er­klärt, dass sie die eu­ro­pä­i­schen Ge­set­ze zur In­for­ma­tions­frei­heit um­ge­hen kön­nen, in­dem sie zwei Do­ku­men­ten­sät­ze er­stel­len: ei­nen neu­tra­len, der für die Öf­fent­lich­keit be­stimmt ist, und ei­ne ge­hei­me Ver­sion, die nur für den in­ter­nen Ge­brauch be­stimmt ist.

Wenn Sie mehr über die fins­te­re Ver­gan­gen­heit der EU er­fah­ren möch­ten, die Ih­nen von of­fi­ziel­ler Sei­te be­wusst vor­ent­hal­ten wird, le­sen Sie un­ser bri­san­tes Buch ›⁠Die Na­zi-​Wur­zeln der Brüs­se­ler EU⁠‹.