Onkologen, die von der Industrie Zahlungen erhalten, verordnen mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht empfohlene und geringwertige Behandlungen.
[Quelle: fiercepharma.com]
Die Bezahlung von Ärzten und anderen einflussreichen Vertretern im Gesundheitssystem gehört zu den wichtigsten Geschäftspraktiken der Pharmaindustrie. Ganz besonders verbreitet ist sie in den Hauptländern des Arzneimittel- und Impfstoffexports, wie den USA und Großbritannien.
Wie eine 2016 veröffentlichte Untersuchung ergab, standen mehr als 130 Beamte des britischen Gesundheitsdienstes (NHS) gleichzeitig als Berater von Pharmaunternehmen in Bezahlung. Bei den besagten Mitarbeitern handelt es sich meistens um solche in führender Position, um hochrangige Verwaltungsangestellte oder andere, von denen angenommen werden kann, dass sie an der Entscheidung beteiligt sind, welche Medikamente der NHS den Patienten geben sollte. Die britische Tageszeitung Daily Telegraph hatte die Geschichte aufgedeckt und beschrieb das Problem als »systemisch« innerhalb des NHS, was darauf hindeutet, dass die tatsächliche Zahl derjenigen, die Geld von der Pharmaindustrie erhalten haben, noch höher sein könnte als berichtet.
Die Untersuchung lieferte eindeutige Beweise für das Ausmaß, in dem das Pharmakartell die Gesundheitsversorgung im Vereinigten Königreich kontrolliert. Enthüllt wurde, dass NHS-Beamte an Beurteilungen über Medikamente beteiligt waren, die von einigen der gleichen Unternehmen hergestellt wurden, von denen sie Geld erhalten hatten. Bezeichnend ist zudem, dass mehrere der in den Skandal verwickelten NHS-Organe, als der Daily Telegraph sie darauf ansprach, zunächst bestritten, dass ihre Mitarbeiter Lobbyarbeit für die Pharmaindustrie geleistet hätten. Erst später, als sie mit konkreten Namen konfrontiert wurden, gaben sie dies zu.
Um mehr über die Geschäftspraktiken der Pharmaindustrie zu erfahren, lesen Sie den viel frequentierten Abschnitt ›Die Gesetze der Pharma-Industrie‹ auf unserer Webseite.