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Enor­me Ver­zö­ge­run­gen bei der Be­ar­bei­tung von Be­schwer­den ge­gen bri­ti­sche Arz­nei­mit­tel­her­stel­ler auf­ge­deckt

Meldung

Die Be­ar­bei­tungs­zei­ten für Be­schwer­den ge­gen Arz­nei­mit­tel­her­stel­ler, die im Ver­dacht ste­hen, ge­gen den Ver­hal­tens­ko­dex ih­rer Bran­che ver­sto­ßen zu ha­ben, ha­ben sich in ei­nem Zeit­raum von fast zwei Jahr­zehn­ten mehr als ver­drei­facht, wie ei­ne Un­ter­su­chung des BMJ er­gab.
[Quelle: medicalxpress.com]

[Bildquelle: Adobe Stock]

Kommentar

Die vom Bri­tish Me­di­cal Jour­nal (BMJ) durch­ge­führ­te Un­ter­su­chung er­gab er­heb­li­che Ver­zö­ge­run­gen bei der Be­ar­bei­tung von Be­schwer­den ge­gen bri­ti­sche Arz­nei­mit­tel­her­stel­ler, die im Ver­dacht ste­hen, ge­gen die Ver­hal­tens­ko­di­zes der Bran­che zu ver­sto­ßen. Ei­ne Da­ten­ana­ly­se über ei­nen Zeit­raum von fast zwei Jahr­zehn­ten zeigt, dass sich die Be­ar­bei­tungs­zei­ten für sol­che Be­schwer­den mehr als ver­drei­facht ha­ben, wo­bei die Be­ar­bei­tung ei­ni­ger Fäl­le über ein Jahr dau­ert.

Un­ter der Vor­ga­be, den Rück­stau zu be­sei­ti­gen, hat der Ver­band der bri­ti­schen Phar­ma­in­dus­trie (ABPI) die Be­schwer­de­ge­büh­ren um über 40 Pro­zent er­höht. Ob­wohl auch bei den bri­ti­schen Auf­sichts­be­hör­den wie der Me­di­cines and Health­care Pro­ducts Re­gu­la­to­ry Agen­cy (MHRA) Be­den­ken ge­äu­ßert wur­den, scheint kaum et­was ge­gen die sich ver­schlech­tern­den Be­ar­bei­tungs­zei­ten un­ter­nom­men wor­den zu sein – was das Ver­trau­en der Öf­fent­lich­keit in das der­zei­ti­ge Selbst­re­gu­lie­rungs­sys­tem wei­ter er­schüt­tert.

Mit­nich­ten ist es so, als wür­den Po­li­ti­ker des Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reichs kei­nen Schim­mer über die wah­re Na­tur der Phar­ma­in­dus­trie ha­ben. Wahr ist das kom­plet­te Ge­gen­teil! Dass ih­nen der Ein­fluss die­ser Bran­che sehr wohl be­kannt ist, be­legt ein be­mer­kens­wer­ter Be­richt mit dem Ti­tel »⁠The In­flu­ence of the Phar­ma­ceu­ti­cal In­dus­try⁠«, der 2005 im Auf­trag der bri­ti­schen Re­gie­rung her­aus­ge­ge­ben wur­de. Er­stellt wur­de er von ei­nem vom bri­ti­schen Un­ter­haus ein­ge­setz­ten Son­der­aus­schuss. Auf 126 Sei­ten un­ter­sucht die­ser Be­richt den Ein­fluss der Phar­ma­in­dus­trie auf die Aus­übung der Me­di­zin und die Ge­sund­heits­ver­sor­gung im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich. Ob­wohl oder viel­mehr weil da­rin wich­ti­ge Be­lan­ge un­ter die Lu­pe ge­nom­men wer­den – As­pek­te wie die Si­cher­heit von Arz­nei­mit­teln, das Aus­maß arz­nei­mit­tel­in­du­zier­ter Krank­hei­ten, il­le­ga­le Mar­ke­ting­prak­ti­ken der In­dus­trie –, ver­schwand der Be­richt um­ge­hend in der Ver­sen­kung und die meis­ten sei­ner Emp­feh­lun­gen wur­den ig­no­riert.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen über den bri­ti­schen Be­richt »⁠Der Ein­fluss der Phar­ma­in­dus­trie⁠« fin­den Sie in die­sem (eng­li­schen) Ar­ti­kel auf un­se­rer Web­sei­te.