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US-​Ge­richt be­stä­tigt le­bens­lan­ges Be­tä­ti­gungs­ver­bot Mar­tin Shkre­lis in der Phar­ma­in­dus­trie

Meldung

Mar­tin Shkre­li, der »⁠Phar­ma-​Bro⁠«-​Un­ter­neh­mer, der den Preis ei­nes le­bens­ret­ten­den Me­di­ka­ments um mehr als 4 000 Pro­zent in die Hö­he trieb und da­mit zum Sym­bol für die Gier der Wall Street wur­de, darf nicht in die Phar­ma­in­dus­trie zu­rück­keh­ren, ent­schied ein Ge­richt.
[Quelle: theguardian.com]

[Bildquelle: Wikimedia]

Kommentar

Der Ruf und die Glaub­wür­dig­keit der Phar­ma­in­dus­trie san­ken 2015 auf ei­nen neu­en Tief­punkt, als be­kannt wur­de, dass der Preis für Da­ra­prim (Py­ri­me­tha­min), ein An­ti­pa­ra­si­ti­kum, das auf der Lis­te der un­ent­behr­li­chen Arz­nei­mit­tel der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion steht, von 13,50 auf 750 US-​Dol­lar pro Ta­blet­te er­höht wur­de. Das seit den 1950er Jah­ren ver­mark­te­te Me­di­ka­ment wur­de von Tu­ring Phar­ma­ceu­ti­cals er­wor­ben, ei­nem von Mar­tin Shkre­li ge­lei­te­ten Start-​up-​Un­ter­neh­men. Zu­vor war Shkre­li Hedge­fonds-​Ma­na­ger. Ge­stei­gert wur­de die Em­pö­rung noch durch Shkre­lis scham­lo­sen Ver­such, sei­nen Preis­auf­schlag als »⁠al­tru­is­tisch⁠« dar­zu­stel­len. Welt­weit ga­ben sich selbst Mas­sen­me­dien über sei­ne Gier ent­setzt.

In ei­nem se­pa­ra­ten Fall wur­de Shkre­li 2017 we­gen Wert­pa­pier­be­trugs und Ver­schwö­rung ver­ur­teilt, weil er An­le­ger um mehr als 10 Mil­li­o­nen Dol­lar be­tro­gen hat­te. Im fol­gen­den Jahr wur­de er zu sie­ben Jah­ren Ge­fäng­nis ver­ur­teilt. Seit sei­ner Frei­las­sung im Jahr 2022 ver­sucht er, das vom US-​Be­zirks­ge­richt für den süd­li­chen Be­zirk von New York ge­gen ihn ver­häng­te le­bens­lan­ge Ver­bot für die Phar­ma­in­dus­trie auf­zu­he­ben.

So­weit wür­de die­ses Ge­sche­hen al­ler­dings ei­nen fal­schen Ein­druck er­wecken. Tat­säch­lich sind dras­ti­sche Preis­er­hö­hun­gen in der Phar­ma­bran­che die Re­gel, und sel­ten nur wer­den Füh­rungs­kräf­te von Phar­ma­un­ter­neh­men we­gen der Fest­set­zung as­tro­no­mi­scher Prei­se für die von ih­nen ver­kauf­ten Me­di­ka­men­te be­straft. Ganz be­wusst be­nen­nen wir das Trei­ben die­ser Bran­che al­so als ›⁠Ge­schäft mit der Krank­heit⁠‹.

Um mehr über den Hin­ter­grund Mar­tin Shkre­lis zu er­fah­ren, schau­en Sie sich die­sen Ar­ti­kel auf un­se­rer Sei­te an.