Omega-3-Fettsäuren mit jüngerem ›⁠biologischen Alter⁠‹ verbunden
September 30, 2022
Studie findet heraus, dass eine Omega-3-Kombination die kognitiven Fähigkeiten von Alzheimer-Patienten unterstützt
September 30, 2022

Neues Curriculum soll Ernährung in die medizinische Ausbildung im Vereinigten Königreich bringen

Meldung

„Die britische Gesell­schaft für Er­näh­rung (Asso­ci­ation for Nu­tri­tion) hat einen neu­en Lehr­plan für das Grund­stu­dium in Er­näh­rungs­wis­sen­schaf­ten ent­wickelt, um künf­tig Ärzte aus­zu­bil­den, die die Rol­le der Er­näh­rung für die Ge­sund­heit ver­steh­en und wür­di­gen.“ [Quelle: nutraingredients.com]

Kommentar

In Anbetracht dessen, dass die meisten medizinischen Fa­kul­tä­ten des Ver­einig­ten König­reichs im All­ge­mei­nen nur wenig oder gar keine um­fas­sende Aus­bil­dung in puncto Er­näh­rung an­bie­ten, ist die­se neue Ini­ti­ati­ve zwei­fel­los sehr not­wen­dig. Lei­der ist das Ver­einig­te König­reich je­doch bei wei­tem nicht das ein­zige Land, das die Er­näh­rungs­aus­bil­dung sei­ner Me­di­zin­stu­den­ten ver­nach­lässigt.

Eine im Jahr 2010 veröffentlichte akademische Erhebung er­gab, dass Me­di­zin­stu­den­ten in den Ver­einig­ten Staa­ten wäh­rend ihrer vier­jäh­rigen Aus­bil­dung durch­schnitt­lich nur 19,6 Stunden in Er­näh­rungs­fra­gen un­ter­rich­tet wer­den. Dies ent­spricht we­ni­ger als 1 Pro­zent der ins­ge­samt ver­an­schlag­ten Un­ter­richts­stun­den. Noch be­sorg­nis­er­re­gen­der ist, dass von den 109 me­di­zi­nischen Fa­kul­tä­ten, die an der Um­fra­ge teil­nah­men, vier nur fa­kul­tati­ven Er­näh­rungs­un­ter­richt an­bo­ten; eine Schu­le gab an, kei­nen sol­chen Un­ter­richt an­zu­bie­ten, und of­fen­bar sah sich eine Schu­le so­gar ganz au­ßer­stan­de, über­haupt eine Ant­wort auf die Fra­ge zu ge­ben.

Unzureichend ist der Ernährungsunterricht auch an ja­pa­nischen Me­di­zin­schu­len. Von 67 Schu­len, die 2009 be­fragt wur­den, schie­nen nur 11 in ihrem Lehr­plan mehr als 5 Stun­den für fun­dier­te Er­näh­rungs­bil­dung vor­zu­se­hen. Noch schlim­mer ist, dass 6 me­di­zi­nische Fa­kul­tä­ten ih­ren Stu­den­ten über­haupt kei­ne Er­näh­rungs­kurse an­bieten.

Studien haben ebenfalls gezeigt, dass die Aus­bildung in Sachen Er­näh­rung u. a. in eu­ro­pä­isch­en, aus­tra­lisch­en, west­afri­ka­nisch­en und la­tein­ame­ri­ka­nisch­en me­di­zi­nischen Fa­kul­tä­ten un­zu­rei­chend ist. Dies liegt ein­deu­tig we­der im In­te­res­se der Me­di­zin­stu­den­ten selbst noch der Pa­tien­ten, die sie spä­ter be­han­deln wer­den. So ha­ben Un­ter­such­ungen in Ka­na­da er­ge­ben, dass eine be­trächt­liche An­zahl von Me­di­zin­stu­den­ten mit der Er­näh­rungs­aus­bil­dung, die sie er­hal­ten, und ihrer Fähig­keit, re­le­van­te und an­ge­mes­sene Er­näh­rungs­be­ratung zu lei­sten, un­zu­frie­den ist.

Weitere Informationen zum Thema Ernährungs­lehre an me­di­zi­nischen Fa­kul­tä­ten fin­den Sie in die­sem Ar­tikel auf un­se­rer Web­seite.