Eine von der Universität Sydney geleitete Studie, die in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, hat die chemische Odyssee aufgezeigt, die Pestizide nach ihrer ursprünglichen Anwendung in der Landwirtschaft durchlaufen, mit Folgen für die Umwelt in einer Reihe von Ökosystemen.
[Quelle: sydney.edu.au]
Die neue Nature-Studie zeigt, dass jedes Jahr etwa 70 000 Tonnen landwirtschaftlicher Pestizide in die Grundwasserleiter gelangen, was Ökosysteme und Süßwasserressourcen beeinträchtigt. Sie beschreibt, wie die Chemikalien weit von ihren ursprünglichen Einsatzorten entfernt in die Meere gelangen und dort eine Gefahr für die Meeresfauna und die Korallenriffe darstellen können.
Nach Angaben der Studienautoren gelangen jedes Jahr rund 730 Tonnen Pestizide in die Flüsse, wobei die Konzentrationen über eine Gesamtdistanz von 13 000 Flusskilometern die Sicherheitsgrenzen für Wasserpflanzen und Wirbellose überschreiten.
Die Studie schätzt außerdem, dass bis zu 80 Prozent der landwirtschaftlichen Pestizide im Boden, dort wo sie versprüht werden, zu schädlichen Nebenprodukten abgebaut werden. Einige dieser Chemikalien, wie beispielsweise das Herbizid Glyphosat, können hochgiftig sein.
Wahrscheinlich aber wird das Ausmaß des Problems in dieser Nature-Studie sogar noch unterschätzt, da Pestizide, die in der Aquakultur, in Privatwohnungen und im öffentlichen Raum ausgebracht werden, gar nicht in die Analyse einbezogen wurden. In Wirklichkeit ist der weltweite Schaden, der durch den Einsatz dieser gefährlichen Agrarchemikalien entsteht, wohl noch wesentlich größer als in der Studie angenommen.
Derweil bestätigt die wissenschaftliche Forschung zunehmend die gesundheitlichen Vorteile von Lebensmitteln aus ökologischem Anbau. Lesen Sie hierzu diesen Artikel auf unserer Webseite.