Einige Demenzpatienten, immerhin bis zu 10 Prozent der Betroffenen, bei denen die Krankheit diagnostiziert wurde, könnten in Wirklichkeit eine nicht erkannte Lebererkrankung und damit einhergehende neurologische Probleme haben, so eine neue Studie im JAMA Open Network. Am bedeutsamsten jedoch ist, dass ihre leberbedingten Gehirnsymptome durch eine Behandlung behebbar sind.
[Quelle: statnews.com]
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Diese faszinierende Studie analysierte die Daten von 177 422 Menschen mit Demenz und fand heraus, dass bis zu 10 Prozent von ihnen Anzeichen einer Leberzirrhose aufwiesen, einer Krankheit, bei der schwere Vernarbungen die Fähigkeit des Organs, richtig zu funktionieren, beeinträchtigen. Bei etwa 50 Prozent der Patienten geht die Zirrhose mit einer hepatischen Enzephalopathie einher, einer Erkrankung, bei der Giftstoffe und Abfallstoffe, die die kranke Leber nicht beseitigen konnte, ins Gehirn gelangen und dort Probleme mit der Wahrnehmung, der Motorik, dem Schlaf und der Stimmung verursachen. Entscheidend ist jedoch, dass diese Symptome zwar eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit denen der Demenz aufweisen, die hepatische Enzephalopathie jedoch behandelbar ist. Daher besteht die Möglichkeit, dass bei einigen Patienten, bei denen eine Demenz diagnostiziert wurde, in Wirklichkeit ein Zustand vorliegt, der reversibel ist.
In Medienberichten wird dargelegt, wie bei zwei älteren Männern, von denen man annahm, sie litten an Demenz und Parkinson, die Symptome nach der Behandlung einer hepatischen Enzephalopathie nachließen. Bei einem Mann verbesserte sich sein kognitiver Zustand offenbar so dramatisch, dass er sogar wieder Auto fahren konnte. Die Forscher des JAMA Open Network kommen zu dem Schluss, dass Ärzte, die mit Demenzpatienten zu tun haben, ermutigt werden sollten, sie auf Leberzirrhose zu untersuchen.
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