Tätigkeit am Linus Pauling Institut
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Den Unterschied zwischen klinischen und subklinischen Mikronährstoff Mangel verstehen

Es bedarf einer Vielzahl verschiedener Mikronährstoffe um Gesundheit zu erhalten und Krankheiten vorzubeugen. Da der Körper die meisten dieser Substanzen nicht selbst herstellen kann, müssen diese durch unsere Nahrung zugefügt werden.  Wenn unsere tägliche Nahrungsauswahl zu wenig Mikronährstoffe enthält, können Krankheiten daraus resultieren. Während Mangelernährungserkrankungen wie Skorbut heutzutage in den Industrieländern extrem selten geworden sind, entstehen viele übliche Gesundheitsprobleme aus einem latenten Mangel an Mikronährstoffen. Dr. Raths wegweisende Forschung der Zellular Medizin hat gezeigt, dass genau diese Mängel jedoch die Ursache von chronischen Erkrankungen sind.

Die Schulmedizin hat die Wichtigkeit der subklinischen Mikronährstoffdefizite weitreichend missverstanden. Dr. Albert Szent-György, jener ungarische Wissenschaftler, der 1937 der Nobelpreis für die Entdeckung des Vitamin C gewann, verstand diesen Zusammenhang allerdings gut. In einem Brief an Linus Pauling von 1970, schrieb Szent-György folgendes:

Albert Szent-György (1893-1986)

 

“Schon ganz von Anfang an fühlte ich, dass der Medizinerberuf die Öffentlichkeit fehlleitet. Wenn Sie keine Ascorbinsäure (Vitamin C) mit Ihrem Essen aufnehmen, erkranken Sie an Skorbut. Solange Sie kein Skorbut bekommen, dann sind Sie okay. Ich denke das ist ein grober Fehler.

Skorbut ist nicht das erste Zeichen des Mangels, sondern das Syndrom, das vor dem Tod eintritt. Für eine unversehrte Gesundheit braucht es mehr, sehr viel mehr. Ich nehme pro Tag ungefähr 1 g (1000 mg). Das bedeutet nicht, dass dies die optimale Dosierung ist, da wir nicht genau wissen was unversehrte Gesundheit wirklich bedeutet und wie viel Ascorbinsäure man dazu tatsächlich benötigt. Was ich Ihnen aber sagen kann ist, dass man jede beliebige Menge Ascorbinsäure zu sich nehmen kann, ohne die kleinste Gefahr einzugehen.”

In diesem Artikel behandeln wir vier Krankheiten, die aus klinischem Vitaminmangel entstehen. Danach werden wir schlussfolgern, dass subklinische Defizite und nicht klinische Defizite die Ursache für chronische Erkrankungen sind. Dr. Raths revolutionäre, wissenschaftliche Entdeckungen beschreiben diesen Zusammenhang.

BeriBeri- Vitamin B1 (Thiamin) Mangelerkrankung

Ein schwerer Mangel an Vitamin B1 resultiert in einer Krankheit, die als Beriberi bekannt ist. Es gibt zwei Arten von Beriberi, Nasse und Trockene. Nasse Beriberi betrifft das Herz und die Blutgefäße. Symptome umfassen Kurzatmigkeit, Schwellungen der unteren Beinpartie, Herzrasen und Schmerzen im Brustkorb. In Extremfällen kann nasse Beriberi zu Herzversagen führen. Trockene Beriberi beeinträchtigt das Nervensystem und verursacht Symptome wie Brechreiz, Krampfanfälle, Muskelschwäche und geistige Verwirrtheit. Beide Erscheinungsformen der Krankheit können lebensbedrohlich sein, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden.

Heutzutage tritt Beriberi meist bei Alkoholikern auf. Es kann aber auch bei Frauen, die unter extremer Schwangerschaftsübelkeit leiden, beobachtet werden. Auch bei Patienten mit chronischen Immunschwächeerkrankungen wie Aids wird die Krankheit oft festgestellt. Oder auch bei Übergewichtigen, die bariatrische Eingriffe erhalten, kommt Beriberi vor. In den Schwellenländern, wo Mangelernährung üblich ist, ist die Krankheit ebenfalls keine Seltenheit.

Beriberi kann man durch eine hohe Gabe von Thiamin angereicherter Nahrung oder Thiamin-Nahrungsergänzungsmitteln behandeln. Herz- und Nervenschäden können normalerweise behoben werden, besonders wenn die Krankheit früh festgestellt wurde.

Pellagra – Vitamin B3 (Niacin) Mangelerkrankung

Pellagra ist eine Erkrankung, die bei schwerem Vitamin B3 Mangel entsteht. Ein Mangel der Aminosäure Tryptophan kann ebenfalls Pellagra hervorrufen. Der Körper kann Tryptophan benutzen, um Vitamin B3 herzustellen, folglich kann ein ungenügender Verzehr dieser Aminosäure einen Mangel dieses Vitamins hervorrufen.

Medizinische Fachkräfte weisen bei Pellagra oft auf die vier Ds hin.  Dermatitis, Durchfall, Demenz und Tod (engl. Death)

Vor der Entdeckung des Vitamin B3 starben zwei Drittel der Pellagra-Patienten. Heutzutage können die Patienten gute Genesungen erwarten, vorausgesetzt, Vitamin B3 ist frühzeitig und in ausreichender Menge verabreicht.

Frühe Symptome von Pellagra beinhalten Schwäche, Gewichts- und Appetitsverlust. Später treten Kopfschmerzen, Magen-Darm Probleme und rote Hautpunkte auf, die später braun, größer und schuppig werden. Diese Stellen treten besonders dort auf, wo die Haut der Sonne ausgesetzt ist. Die Ränder der Zunge und die Schleimhäute werden scharlachrot und der Speichelfluss ist verstärkt. Wenn die Krankheit fortschreitet, kann der Durchfall blutig werden.

Andere mögliche Symptome der Pellagra sind Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, schlechtes Erinnerungsvermögen, Reizbarkeit, Depressionen, irrationales und sogar gewalttätiges Verhalten.

Heute eher selten, tritt Pellagra immer noch in den Schwellenländern auf, besonders dort, wo die Menschen viel Mais essen, der sehr wenig Tryptophan enthält. Es kann auch bei Menschen mit gesteigertem Alkoholkonsum auftreten und solchen, die an Erkrankungen leiden, die die Resorptionsfähigkeit im Magen-Darm-Trakt stark mindern, wie z.B. Morbus Crohn.

Skorbut – Vitamin C Mangel Erkrankung

James Lind (1716-1794)

Skorbut tritt durch einen schweren Mangel an Vitamin C auf. Im Gegensatz zu den meisten Tieren kann der Mensch kein Vitamin C im Körper herstellen und ist darauf angewiesen, es aus Früchten, Gemüsesorten und anderen Nahrungsmitteln, die reich an Vitamin C sind, oder Nahrungsergänzungen zu gewinnen.

Man schätzt, dass zwischen 1500 und 1800 zwei Millionen Seemänner der Skorbut zum Opfer fielen. Vitamin C war bislang noch nicht entdeckt worden und die Nahrungsrationen der Seeleute beinhalteten keine Früchte oder Lebensmittel, die Vitamin C enthielten. Das Problem wurde schließlich durch James Lind gelöst, jener schottische Arzt, der der britischen Marine diente. In einem gut durchdachten Experiment, behandelte er sechs verschiedene Gruppen Seeleute mit verschiedenen Nahrungszusätzen, wie Essig, Salzwasser und Gewürzen. Nur die Gruppe der Seeleute, die Orangen und Zitronen erhielten, erholte sich.

Während Lind bereits seine Entdeckungen 1753 in einem Buch publizierte, sollte es noch ganze 40 Jahre dauern, bis die Britischen Admiräle seine Empfehlungen verwendeten und Limonen und Zitronensaft jedem Seemann zuteilten. Diese Verzögerung einer nötigen, ja lebensrettenden Handlung von Linds Entdeckungen kann man mit der heutigen Situation vergleichen, in der die Schulmedizin den subklinischen Mangel an Mikronährstoffen als Ursache für chronische Erkrankungen, nicht anerkennt. In beiden Fällen ist es ersichtlich, dass der Widerstand des Status Quo gegenüber neuen Entdeckungen im Verlust von Millionen Menschenleben endet.

Frühzeitige Symptome von Skorbut umfassen Müdigkeit, Appetitsverlust, Fieber, schmerzende Gelenke und Muskeln, sowie Blutungen unter der Haut. Wenn die Krankheit fortschreitet, bildet sich das Zahnfleisch zurück, schwillt an und blutet. Das führt zu lockeren Zähnen und schließlich zum Zahnverlust. Es entstehen schnell Hämatome und die Wundheilung ist verlangsamt, bereits geschlossene Wunden können sich wieder öffnen und es kommt zu Einblutungen in Gelenken und Muskeln. Im Endstadium der Krankheit treten schwere Gelbsucht, Krampfanfälle, massive innere Blutungen und schließlich der Tod ein.

Skorbut im Frühstadium ist gut heilbar. Mit der Verabreichung von Vitamin C-haltigen Nahrungsergänzungen und einer Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist, verschwinden die Symptome und eine normale Gesundheit wird wieder hergestellt.

Rachitis –  Vitamin D (Calciferol) Mangelerkrankung

Rachitis wird durch einen schweren Mangel an Vitamin D verursacht. Im Gegensatz zu anderen Vitaminen ist Vitamin D nicht reichhaltig in Lebensmitteln enthalten. Einige Tierprodukte wie Fisch, Leber, Eier, Käse und Milch enthalten es, aber die Hauptquelle für die Vitamin D-Produktion ist Sonnenlicht, denn so wird Vitamin D natürlich vom Körper in der Haut hergestellt. Hierzu muss dann der Körper allerdings dem Sonnenlicht ausgesetzt sein, sonst kann er es nicht produzieren.

Fälle, die man der Rachitis zuordnen kann, fallen auf das erste und zweite Jahrhundert zurück. Die Krankheit ist auch bekannt dafür, sich im Römischen Reich ausgebreitet zu haben und trat üblicherweise bis ins Zwanzigste Jahrhundert auf. Auch heute noch leiden Menschen in den Schwellenländern an Rachitis. In den letzten Jahren haben Faktoren wie Vermeidung von Tageslicht, schlechte Ernährung und Armut dazu geführt, dass auch englische Ärzte wieder Fälle von Rachitis vorfanden.

Bei Kindern ist Rachitis durch das Erweichen und Ausdünnen der Schädelknochensubstanz sowie durch eine generelle Knochenschwäche im ganzen Körper gekennzeichnet. Deformationen der Beine führen zu O- oder X-Beinen. Zahnprobleme treten auf, denn Vitamin D ist wichtig für die gesunde Entwicklung der Zähne. Stehen und Gehen werden beeinträchtigt und es kann zu Wirbelsäulenverkrümmungen kommen.

Bei Erwachsenen kann klinischer Vitamin D-Mangel zu Osteomalazie führen, mit Symptomen wie Schmerzen im Becken, in den Gliedmaßen und in der Wirbelsäule. Knochenschmerz und Muskelschwäche treten zusammen mit einem erhöhten Risiko für Knochenfrakturen auf.

Rachitis ist besonders gefährlich für Kinder, denn sie kann zu lebenslangen Deformationen führen. Um solche Probleme zu vermeiden, sind die sofortige Einnahme von Vitamin D Nahrungsergänzungsmitteln, viel Tageslicht und eine Vitamin D reiche Ernährung besonders wichtig. Wenn Rachitis unbehandelt bleibt, dann bedürfen die entstandenen Knochendeformationen chirurgischer Intervention.

Langfristige, subklinische Mikronährstoff-Defizite: der Grund für chronische Erkrankungen

Dr. Raths Forschung hat bewiesen, dass die eigentliche Ursache von Arteriosklerose ein chronischer Mangel an Vitamin C ist

Wie Dr. Albert Szent-György richtigerweise beobachtete, ist es ein grober Fehler der Schulmediziner anzunehmen, dass die Abwesenheit von klinischen Mangelerkrankungen bedeutet, dass der Patient keine Mikronährstoffe braucht. Wie Dr. Raths Forschungsarbeiten belegen, ist ein langfristiger, subklinischer Mangel an Mikronährstoffen der Grund für chronische Erkrankungen. Während die Symptome subklinischer Unterversorgung nicht so dramatisch sind wie klinische Defizite (erstere kann lange sogar ohne Anzeichen bleiben), können die Auswirkungen trotzdem genauso tödlich sein.

Zum Beispiel die Arteriosklerose: Hier werden die inneren Arterienwände von Plaques zugekleistert, bis das Gefäß verstopft. Herzinfarkte und Schlaganfälle sind die Folge. Während die Schulmedizin dies immer noch hohen Cholesterinwerten in die Schuhe schiebt, hat Dr. Rath bewiesen, dass der eigentliche Grund ein Vitamin-C-Mangel ist, denn wie wir wissen, ist Arteriosklerose eine Frühform von Skorbut. In seinem Buch „Warum kennen Tiere keinen Herzinfarkt, aber wir Menschen?“ beschreibt Dr. Rath, wie eine optimale Versorgung mit Vitamin C und anderen Mikronährstoffen Herzinfarkte, Schlaganfälle, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, hohen Cholesterinspiegel und andere Herzkreislauferkrankungen verhindern kann.

Dr. Rath, Dr. Niedzwiecki und ihr Forschungsteam haben ebenso herausgefunden, wie eine langfristige, zu geringe Versorgung an Mikronährstoffen zu Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Arthritis, Osteoporose, Asthma, Psoriasis und anderen chronischen Erkrankungen führen kann. Diese Entdeckungen führen dazu, dass diese Erkrankungen also verhindert und schließlich ausgemerzt werden können, wenn man auf die richtige Menge an Mikronährstoffen achtet.

Dadurch, dass Ärzte immer noch viel zu wenig über die Bedeutung der Ernährung wissen und diese auch nicht während ihres Studiums lernen, vernachlässigen es viele, die Bedeutung der Mikronährstoffe bei subklinischen Erkrankungen einzubeziehen. Tragisch, denn momentan sterben jedes Jahr schätzungsweise 17,9 Millionen Menschen an Herz-Kreislauferkrankungen und 9,6 Millionen an Krebs. Aber wenn Sie sich weiterbilden und sich über die Prinzipien der Zellular Medizin und Ernährungskunde informieren, dann können Sie Ihr Risiko deutlich mindern, in diese Statistik zu fallen.

Mirja Holtrop

Mirja Holtrop

Mirja Holtrop was born and raised in Germany, where she studied Computer Science and Public Relations. After working as a Marketing Assistant for a couple of years she joined the Dr. Rath Health Foundation. In the early 2000s she moved to South Africa where she studied Education at the University of Cape Town. Her first book, ‘The Secret of Cells’, was published in 2004.

Since then, after spending 13 years in South Africa, Mirja has published five more books and moved back to Germany. Today, in addition to writing books, she works on the Dr. Rath Health Foundation’s international Movement of Life project.

Mirja loves organic gardening, cooking, and animals. She lives with her nine-year old son near Düsseldorf in Germany.
Mirja Holtrop wuchs in Aachen auf und studierte Informatik und Public Relations. Nachdem sie einige Jahre als Marketing Assistentin gearbeitet hatte, schloss sie sich der Rath Foundation an und ging nach Südafrika. Dort absolvierte sie an der Universität von Kapstadt ein Pädagogikstudium und publizierte 2004 ihr erstes Buch, “Das Geheimnis der Zellen.”

Nach 13 Jahren Südafrika und fünf weiteren publizierten Büchern - die sich alle mit dem Thema Gesundheit für Kinder und Jugendliche befassen – kehrte sie nach Deutschland zurück. Sie arbeitet immer noch für die Rath Foundation und engagiert sich für „Movement of Life“, deren Tochterorganisation.

Sie lebt mit ihrem 9-Jährigen Sohn nahe Düsseldorf, züchtet Biogemüse und setzt sich für den Tierschutz ein.
Mirja Holtrop
Mirja Holtrop
Mirja Holtrop was born and raised in Germany, where she studied Computer Science and Public Relations. After working as a Marketing Assistant for a couple of years she joined the Dr. Rath Health Foundation. In the early 2000s she moved to South Africa where she studied Education at the University of Cape Town. Her first book, ‘The Secret of Cells’, was published in 2004.

Since then, after spending 13 years in South Africa, Mirja has published five more books and moved back to Germany. Today, in addition to writing books, she works on the Dr. Rath Health Foundation’s international Movement of Life project.

Mirja loves organic gardening, cooking, and animals. She lives with her nine-year old son near Düsseldorf in Germany.
Mirja Holtrop wuchs in Aachen auf und studierte Informatik und Public Relations. Nachdem sie einige Jahre als Marketing Assistentin gearbeitet hatte, schloss sie sich der Rath Foundation an und ging nach Südafrika. Dort absolvierte sie an der Universität von Kapstadt ein Pädagogikstudium und publizierte 2004 ihr erstes Buch, “Das Geheimnis der Zellen.”

Nach 13 Jahren Südafrika und fünf weiteren publizierten Büchern - die sich alle mit dem Thema Gesundheit für Kinder und Jugendliche befassen – kehrte sie nach Deutschland zurück. Sie arbeitet immer noch für die Rath Foundation und engagiert sich für „Movement of Life“, deren Tochterorganisation.

Sie lebt mit ihrem 9-Jährigen Sohn nahe Düsseldorf, züchtet Biogemüse und setzt sich für den Tierschutz ein.