Eine neue Studie aus den USA fand heraus, dass viele Patienten mit Zöliakie Defizite an Mikronährstoffen aufweisen. Durchgeführt wurde die Arbeit von Forschern an der Mayo Klinik in Rochester (Minnesota), einer ›Kathedrale‹ der Schulmedizin. Gleichwohl zeigt die Studie, dass ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen eine typische Beobachtung bei unlängst an Zöliakie erkrankten Erwachsenen ist. Die Autoren fordern dazu auf, einer Unterversorgung zum Zeitpunkt der Diagnose nachzugehen. Dies ist einigermaßen bezeichnend, weil sich darin ein mögliches Umschwenken der konventionellen Medizin auf die fundamentale Bedeutung von Mikronährstoffen andeutet.
Zöliakie (bei Erwachsenen auch Sprue genannt) ist eine schwerwiegende chronische Erkrankung, bei der es infolge der Aufnahme von Gluten zur Schädigung der Dünndarmschleimhaut kommt. Betroffen ist schätzungsweise jeder hundertste Mensch weltweit. Bei Gluten handelt es sich um eine Gruppe von Proteinen, die etwa in Weizen, Gerste, Roggen und verschiedenen anderen Getreidearten vorkommen. Lebensmittel wie Nudeln, Frühstücksmüsli, Gebäck, die meisten Brotarten und Biere sind daher von Zöliakie-Patienten strikt zu meiden bzw. durch glutenfreie Formen zu ersetzen. Der Konsum von Nahrungsmitteln oder Getränken, die selbst geringe Mengen von Gluten enthalten, kann bei Betroffenen zu Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung, Durchfall und Verdauungsstörungen führen. Auch Gelenkschmerzen, chronische Müdigkeit (Fatigue) und Hautprobleme können auftreten, ebenso wie Nervenschädigungen. Bei Kindern kann die Erkrankung Wachstum und Entwicklung beeinträchtigen.
Die herkömmliche Medizin bietet bei der Zöliakie keine Heilung. Stattdessen bleibt Patienten nur die konsequente Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung. Um die Symptome zu kontrollieren, werden Medikamente verabreicht. Doch selbst unter einer glutenfreien Diät und der Einnahme solcher Arzneimittel berichten mindestens 30 Prozent der Patienten noch immer über typische Anzeichen der Krankheit. Offenkundig ist ein bloßer Verzicht auf glutenhaltige Nahrungsmittel also eine unzureichende Herangehensweise an diese Krankheit.
Die Studie der Mayo-Klinik wertete die Daten von 309 erwachsenen Patienten aus, bei denen die Zöliakie in den Jahren zwischen 2000 und 2014 diagnostiziert worden war. Die Forscher stellten bei vielen von ihnen zugleich Mikronährstoff-Defizite fest. Am häufigsten fehlte es an Zink, nämlich bei beinahe 60 Prozent der Patienten. Andere Mikronährstoffe, die auffallend gering vorlagen, umfassten die Vitamine D, B12, Folsäure sowie Kupfer und Eisen.
Der Hauptautor dieser Studie, der Mediziner Dr. Adam Bledsoe, gestand ein, von der Häufigkeit der Mikronährstoff-Defizite unter den neu diagnostizierten Patienten etwas überrascht gewesen zu sein, angesichts dessen, dass wenige von ihnen Anzeichen einer negativ beeinträchtigten Aufnahme im Darm zeigten. Gewichtsverlust wurde beispielsweise nur bei 25 Prozent der Patienten beobachtet. Während Bledsoe und seine Kollegen zwar erkennen, dass die Defizite gesundheitliche Auswirkungen haben können, behaupten sie, derzeit sei es unmöglich, zu sagen, welcher Art diese Risiken seien könnten. Tatsächlich aber sind die mit Mikronährstoff-Defiziten einhergehenden Gesundheitsgefahren bereits sehr wohl verstanden.
Patienten, die an Zöliakie leiden, sind bei weitem nicht die einzigen mit einem Mangel an Mikronährstoffen. Wir wissen dies auf Grundlage der Forschung von Dr. Rath und dessen revolutionärem Ansatz der Zellular Medizin. Hierbei wurde gezeigt, dass eine chronische Unterversorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Mikronährstoffen die Hauptursache für die heute verbreitetsten »Volkskrankheiten« darstellt. Da bekannt ist, dass Zöliakie-Patienten ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Gesundheitsproblemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs haben, kann die Beobachtung von Mikronährstoff-Defiziten somit bei ihnen als eigentliche Ursache dafür verantwortlich gemacht werden.
Basierend auf dieser Erklärung fällt es leicht, zu verstehen, warum selbst unter einer glutenfreien Ernährung mindestens 30 Prozent der Zöliakie-Patienten gängige Symptome beklagen. Solange der Mangel an Mikronährstoffen nicht behoben ist, ist die Vermeidung von Gluten nur eine unvollständige Art und Weise, mit dieser Krankheit umzugehen.
Die Tatsache, dass die Forscher der Mayo-Klinik erkannt haben, wie wichtig es ist, Mikronährstoff-Defizite bei Zöliakie-Patienten anzugehen, hat ganz klar das Potential, ein entscheidender Schritt zu sein auf dem Weg hin zur Kontrolle dieses ebenso quälenden wie folgenreichen Gesundheitsproblems. Doch wie so oft ist die Kernfrage dabei, wie schnell wird es Ärzten und Gesundheitspolitikern gelingen, die Empfehlungen in die klinische Praxis umzusetzen? Angesichts der erdrückenden Fülle von Beweisen, die so eindeutig für eine Ergänzung von Mikronährstoffen sprechen, ist es höchste Zeit, dass nicht nur Zöliakie-Patienten die wirklichen Hintergründe erfahren.