Ein neuer Review analysiert die Rolle von Vitamin D bei der Prävention von Brustkrebs. Die von spanischen Forschern in der Zeitschrift Nutrients veröffentlichte Arbeit versucht, die optimalen Serumspiegel zu ermitteln, um eine schützende Wirkung gegen die Krankheit zu erzielen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eine Vitamin-D-Konzentration von etwa 40 Nanogramm (ng) pro Milliliter (ml) oder mehr schützend sei, und zieht daraus den Schluss, dass die Anwendung von Nahrungsergänzungsmitteln geeignet ist, um diese Versorgung zu erreichen.
Brustkrebs ist die weltweit häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Als Risikofaktoren gelten Alter, genetische Veranlagung, die Dichte des Brustgewebes, Fettleibigkeit sowie Faktoren des Lebensstils, etwa Alkoholkonsum. Über 60 Prozent der Menschen weisen einen unzureichenden Vitamin-D-Spiegel auf, und mit einem sogar absoluten Vitamin-D-Mangel haben schätzungsweise 30 Prozent der Erwachsenen zu kämpfen, stellen die Forscher fest und beschreiben vor diesem Hintergrund die bekanntermaßen krebshemmende Wirkung von Calcitriol, der aktiven Form von Vitamin D im Körper.
Mit Verweis auf die Komplexität von Brustkrebs, welcher die Suche nach neuen Präventions- und frühzeitigen Interventionsstrategien vorantreibe, heben die Forscher ihre Zielsetzung hervor. Die Ergründung des Zusammenhangs zwischen einer Vitamin-D-Supplementierung und der Vorbeugung der Krankheit stelle einen vielversprechenden Weg in der Forschung dar.
Insgesamt wurden sechzehn Studien in diese Auswertung einbezogen. Zwar werden auch biologische Mechanismen und Risikofaktoren untersucht, doch liegt der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der Analyse des Zusammenhangs zwischen dem Serumspiegel von Vitamin D und dem Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Zu diesem Zweck werden fünf der sechzehn Studien untersucht und die Vitamin-D-Spiegel bewertet, die als optimal für die Verringerung des Risikos gelten. Bei diesen fünf Studien handelt es sich um drei Fall-Kontroll-Studien, um eine Meta-Analyse und um eine kombinierte Analyse von zwei randomisierten klinischen Studien sowie einer prospektiven Kohortenstudie.
Basierend auf der Auswertung dieser Studien stellen die Forscher fest, dass die durchschnittliche Serumkonzentration, bei welcher Vitamin D seine Schutzwirkung gegen Brustkrebs zu entfalten imstande ist, bei etwa 40 ng/ml liegt. Sie merken zudem an, dass einige Studien eine Konzentration von weniger als 20 ng/ml mit einer schlechteren Prognose und einem Fortschreiten der Krankheit in Verbindung bringen.
In dem Artikel wird nicht nur bestätigt, dass es inzwischen zahlreiche wissenschaftliche Belege gibt, die den Zusammenhang zwischen der Vitamin-D-Versorgung und dem Brustkrebsrisiko nachweisen, sondern zusammengetragen werden darin auch andere Faktoren, die das Erkrankungsrisiko verringern. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, mäßige Bewegung, ergänzende Calcium-Zufuhr und die Exposition gegenüber dem Sonnenlicht.
Vitamin D und der Ansatz der Zellular Medizin bei Brustkrebs
Noch einen Schritt weiter gegangen sind die Wissenschaftler des Dr. Rath Forschungsinstituts, als sie die Wirkung von Vitamin D gegen Brustkrebs getestet haben, und zwar sowohl allein als auch in Kombination mit einer synergistischen Gruppe von Mikronährstoffen wie Grüntee-Extrakt, Vitamin C, Lysin, Prolin und anderen. Einzeln eingesetzt hemmte Vitamin D das Wachstum von Krebszellen, allerdings war die dafür erforderliche Menge viel höher als die zulässige sichere Dosis. Die Wissenschaftler untersuchten daher die Wirksamkeit niedrigerer Vitamin-D-Dosierungen, zunächst in Kombination mit Grüntee-Extrakt und dann mit dem synergistischen Mikronährstoff-Team.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Kombination von Vitamin D mit dem Grüntee-Extrakt das Wachstum von Brustkrebszellen um 62 Prozent hemmte. Bezeichnenderweise hatte jedoch Vitamin D in Synergie mit der Mikronährstoffkombination eine weitaus stärkere Wirkung. Mit steigender Dosierung des Mikronährstoff-Teams aber unter gleichbleibender Vitamin-D-Konzentration konnte das Wachstum der Brustkrebszellen um bis zu 94 Prozent gehemmt werden.
Die Weltgesundheitsorganisation berichtet, dass im Jahr 2022 weltweit insgesamt 2,3 Millionen Frauen an Brustkrebs erkrankt und 670 000 an der Krankheit gestorben sind. Mittlerweile liegt auf der Hand, dass wissenschaftlich fundierte Therapien der Zellular Medizin und Mikronährstoff-Forschung das Potential haben, diese Zahlen deutlich zu senken. Angesichts des anhaltenden Scheiterns Pharma-orientierter, medikamentöser Ansätze zur Vorbeugung und Beseitigung von Brustkrebs ist es an der Zeit, dass jene studienbasierten Erkenntnisse über die Bedeutung von Vitamin D und andere Mikronährstoffe in die klinische Praxis einfließen.