Die EcoHealth Alliance – bekannt dafür, dass sie riskante Coronavirus-Experimente in China finanziert hat – steht unter Anklage durch amerikanische Familien, die vier Angehörige durch COVID-19 verloren haben. Die in New York ansässige Forschungseinrichtung wird beschuldigt, das SARS-CoV-2-Virus, das den weltweiten Ausbruch verursachte, »geschaffen« und »freigesetzt« zu haben. Die Klage macht geltend, dass sowohl die Organisation als auch ihr Präsident sich des Risikos, eine Pandemie auszulösen, »sehr wohl bewusst« waren, es aber versäumt haben, für angemessene Sicherheitsmaßnahmen zu sorgen. Die Familien fordern nicht näher bezifferten Schadenersatz für ihre Verluste und geben an, EcoHealth habe »vorsätzlich ein Komplott geschmiedet, um die wahre Herkunft des Virus aus dem Labor zu verschleiern«.
Die am 2. August 2023 beim New York Supreme Court eingereichte Klage erhebt in vier Fällen den Vorwurf widerrechtlicher Tötung sowie den der Körperverletzung im Namen einer fünften Person. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Beklagten die EcoHealth Alliance und Peter Daszak, der in Großbritannien geborene Präsident der Organisation. Als Beklagte hinzukommen könnten später möglicherweise Regierungen, Regierungsbeamte, Militärangehörige, Wissenschaftler, gewählte Amtsträger und weitere Verantwortliche.
In der Klage, die vor einem Geschworenengericht verhandelt wird, heißt es, dass EcoHealth und Daszak nicht nur an der Erzeugung und Erforschung des für COVID-19 verantwortlichen Virus beteiligt waren und an der Finanzierung derselben mitwirkten, sondern dass sie das Virus auch freigesetzt hätten – sei es »absichtlich oder versehentlich«. Darüber hinaus wird in der Klage behauptet, dass die Beklagten »zu allen relevanten Zeitpunkten« wussten, dass Coronaviren »in der Lage sind, eine weltweite Pandemie auszulösen« und dass die Gefährlichkeit der von ihnen durchgeführten Aktivitäten »bei weitem deren möglichen Nutzen überwiegt«.
Vertuschung des Pandemieursprungs
Das Wuhan Institute of Virology, jener Ort, an dem der COVID-19-Ausbruch vermutlich seinen Ursprung nahm, wird in der Klage 18 Mal genannt. In diesem Zusammenhang werden EcoHealth und Daszak beschuldigt, »mehrere substanzielle Warnungen« missachtet zu haben, die auf »Sicherheitsverstöße und laxe Standards der Biosicherheit« in den Institutslaboren aufmerksam machten, in welchen die von ihnen finanzierte Coronavirus-Forschung durchgeführt wurde. Bezeichnenderweise weist die Klage auf das Fazit von US-Diplomaten hin, dass die Forschungseinrichtung in Wuhan »über ungenügend Mitarbeiter verfüge und das Personal zudem unzureichend darin geschult sei, sicherzustellen, dass die Coronaviren nicht entweichen können«.
Die in der Klage beschriebenen Todesfälle und Schädigungen sollen als »direkte und unmittelbare Folge« auf das Verhalten der Beklagten zurückgehen. Zu diesem Verhalten gehöre die »Schaffung, Erzeugung, Modifizierung und Erprobung von Coronaviren in der Absicht, sie virulenter, übertragbarer und tödlicher für den Menschen zu machen«. Aufgrund dieser und anderer Aktivitäten wird den Beklagten vorgeworfen, die Sicherheit und das Wohlergehen der Kläger »mutwillig und rücksichtslos missachtet« zu haben. Ferner wird in der Klage argumentiert, dass die Beklagten »fortgesetzte Handlungen und Unterlassungen zur Vertuschung der Ursprünge« der Pandemie begehen.
Nach der ersten deutschen Klage gegen BioNTech wegen der Nebenwirkungen des Impfstoffs COVID-19 eröffnet die Klage gegen EcoHealth und Daszak eine neue Front in dem Kampf, die Verantwortung für die Pandemie sowie für die daraus resultierenden Verbrechen festzustellen. Weitere Klagen wurden unter anderem in Großbritannien, Australien und Kanada eingereicht, und es ist vollkommen absehbar, dass noch weitere Klagen folgen werden.